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19.10.2009 | 16:06 | Kastanienminiermotte 

Schäden an Kastanien durch die Miniermotte jetzt vorbeugen

Kiel - Ein Schädling macht den Kastanienbäumen auch in Schleswig-Holstein zu schaffen: Die Kastanienminiermotte.

Schäden an Kastanien
(c) proplanta
Sie ist der wichtigste Verursacher von Blattflecken an der Rosskastanie. Es handelt sich um einen nur etwa einen Zentimeter großen Schmetterling, dessen Larven zwischen den Blattoberseiten und den Blattunterseiten der weißblühenden Rosskastanien fressen. Durch diese Miniertätigkeit stirbt das befallene Gewebe ab und verbräunt. Die Vitalität der Bäume kann hierdurch gemindert werden.

Zur Blütezeit der Rosskastanien legen die Weibchen der Miniermotte zahlreiche Eier an den Blättern der Bäume ab, aus denen nach ca. zwei Wochen die Larven schlüpfen und sich ins Blatt bohren. Die Blattminen, in denen sich die bis zu vier Millimeter langen Larven und später die Puppen finden, können mehrere Zentimeter lang werden. Das beschädigte Gewebe verbräunt mit der Zeit. Bei starkem Befall sind viele Bäume bereits im Hochsommer vor allem im unteren Kronenbereich völlig verbräunt. Es können drei bis vier Generationen des kleinen Schmetterlings pro Jahr entstehen. Die letzte Generation überdauert als Puppe den Winter im Laub, das die Bäume im Herbst abwerfen. Die Rosskastanienminiermotte befällt überwiegend die weißblühenden Rosskastanien. Um den Miniermottenbefall einzudämmen und die Gesundheit der Kastanien zu fördern, sollte das Kastanienlaub, aus dem im Frühjahr zur Blütezeit der Kastanien die nächste Generation des Schmetterlings schlüpft, im Herbst möglichst vollständig gesammelt und entsorgt werden. Die Wirksamkeit der Laubbeseitigung als Erfolg im Kampf gegen die Motte wurde durch Untersuchungen der Pflanzenschutzämter bestätigt: Sorgfältiges Laubsammeln reduziert den Befall im nächsten Frühjahr um ca. zwei Drittel. Eine Kompostierung der Blätter im eigenen Garten ist nicht anzuraten, da die hierbei erreichte Temperatur meist nicht ausreicht, um die Puppen abzutöten. Befallenes Laub sollte in die städtische Kompostierung oder zu den Recyclinghöfen gegeben werden. Eine chemische Bekämpfung ist meist aufgrund der Größe der Bäume nicht möglich. Für Private sind Pflanzenschutzmittel gegen die Miniermotte zudem nicht zugelassen.

Den Schäden durch die Miniermotte ähnliche Blattflecken an Rosskastanien können übrigens auch durch einen Blattfleckenpilz, durch Spinnmilben (Verbräunungen entlang der Blattmittelrippe) oder durch Trockenheit bzw. Streusalz hervorgerufen werden (Verbräunungen vom Blattrand ausgehend). Einige Kastanienarten werden offensichtlich nicht befallen, unter anderem die rot blühende Kastanie. (PD)
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