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12.11.2017 | 09:58 | Weinlese 2017 

Schlechteste Weinernte seit über 50 Jahren

Berlin - Extreme Witterungsverhältnisse haben der Weinlese in diesem Jahr in vielen Regionen in Deutschland zu einem ungewöhnlich frühen Ende verholfen.

Weinertrag 2017
Schlechteste Weinernte in Europa seit über 50 Jahren: Europäische Union fördert neue Lösungsansätze in der Region Saale-Unstrut (Sachsen-Anhalt). (c) proplanta
Starker Frost im Frühling, schwere Hagelunwetter im Sommer und ein kühler und verregneter Septembermonat sorgten dafür, dass die Weinernte in vielen Betrieben bereits Ende September abgeschlossen war. In der Region Saale-Unstrut fördert die Europäische Union neue Lösungsansätze für den klimaadaptierten Weinbau.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) teilte in einer ersten Bilanz mit, dass die letzten Ertragsschätzungen eine bundesweite Gesamternte von rund 7,5 Millionen Hektolitern erwarten ließen. Dies entspricht einem Minus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem zehnjährigen Mittelwert von 9 Millionen Hektolitern.

Nicht nur in Deutschland besteht diese Problematik. Europa verzeichnet dieses Jahr die schlechteste Weinernte seit über 50 Jahren. Die diesjährige Weinernte liegt mit rund 146 Millionen Hektolitern 14 Prozent unter dem Vorjahresergebnis und 13 Prozent unter dem fünfjährigen Mittel.

Angesichts des Klimawandels werden in der Region Saale-Unstrut (Sachsen-Anhalt) neue Lösungsansätze erprobt. Im Rahmen des EU-geförderten LIFE-VinEcoS Projekts werden auf drei Demonstrationsflächen des Landesweinguts Kloster Pforta innovative Weinanbaumethoden entwickelt.

Neue Saatgutmischungen sollen für eine extremwetterresistente Vegetation und besseren Erosionsschutz sorgen. Unterschiedliche Rebschnitt-Maßnahmen werden in Bezug auf die Vitalität und Trockenresistenz der Reben verglichen. Das Projekt wird kofinanziert aus Mitteln des LIFE-Förderprogramms für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik. Das Gesamtbudget von LIFE-VinEcoS liegt bei 1.467.099 EUR, der Anteil der EU-Finanzierung bei 839.447 EUR.

Von einem wetterbedingten Ernterückgang blieb Saale-Unstrut in diesem Jahr ausnahmsweise verschont. „Trotzdem ist es aufgrund des Klimawandels wichtig, dass Lösungsansätze zur langfristigen Sicherung der Region als Qualitätsweinbaugebiet erarbeitet werden. Die Ergebnisse des Projekts LIFE-VinEcoS sind aber nicht nur für unsere Region, sondern in abgewandelter regionstypischer Form auch länderübergreifend anwendbar“, sagt Dr. Cornelia Häfner von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt.

Davon ist auch Richard Kühnel, Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, überzeugt: „Die Europäische Union finanziert gezielt zukunftsorientierte Projekte wie LIFE-VinEcoS, die eine klimaadaptierte Landwirtschaft in Deutschland und ganz Europa vorantreiben. Gerade der Agrarsektor, der die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sicherstellen muss, ist von Klimaänderungen direkt betroffen und muss sich anpassen.“

InvestEU: Die Europäische Union eröffnet Chancen



Mit ihren zahlreichen Finanzierungs- und Investitionsaktivitäten zielt die Europäische Union darauf ab, Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen. EU-Investitionen verbessern den Alltag der Menschen in vielen Bereichen: Umweltschutz, bessere Ausbildung, modernere Gesundheitsversorgung, neue Verkehrsinfrastruktur, fortschrittliche Technologien oder Forschung. Dank EU-Förderung können zahlreiche Projekte in Deutschland wie LIFE-VinEcoS unterstützt werden. Mit der #investEU-Informationskampagne sollen sie noch sichtbarer werden. Besuchen Sie auch die Website https://europa.eu/investeu/.
lgsa
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