Das Schneeglöckchen protzt nicht. Es hat Charme. Dem wird mancher Sammler dieses Wochenende am Niederrhein erliegen - und für Raritäten wohl auch tiefer in die Tasche greifen. (c) proplanta
«Die Schneeglöckchen blühen zu einer Zeit, wo sonst nichts blüht, das freut die Gärtnerseele», beschreibt Schneeglöckchen-Sammlerin Marie Luise Waldorf in Nettetal den Reiz des Blümchens.
An diesem Wochenende bieten 20 Aussteller aus England, Frankreich, Österreich, Belgien und Deutschland bei den «Nettetaler Schneeglöckchentagen» (27-28.2.) besondere Züchtungen und Raritäten an. Der Pflanzenmarkt gilt als eine Art Geheimtipp unter Pflanzensammlern.
Sorten wie «Lady Elphinstone» zählen zu den Raritäten - eine grazile Schönheit mit der gelb gefüllter Blüte, oder «Napoleon», deren Blüte an die Mütze Kaiser Napoleons I. erinnert, oder das «Pausbäckchen».
Die Engländer seien führend bei den Raritäten. «Da gibt es auch erschreckende Preise. Da wird bis zu 500 Euro für ein Zwiebelchen bezahlt», erzählt die Gartenfreundin und Veranstalterin Waldorf.
Nicht wenige anreisende Liebhaber übernachteten schon am Freitag in Nettetal, um am Samstag früh am Start zu sein, sagt Waldorf. «Die Sammler haben Sorge, dass sie ihren Schatz nicht mehr bekommen.» Der Markt sei familiär und ländlich. «Es kann auch noch nach Land riechen. Das wissen die Leute», sagt Waldorf. Auch deshalb kämen sie.