Die Arbeitsgruppe „Lebensmittelsicherheit“ zog an ihrer Sitzung im September eine Bilanz des diesjährigen Monitorings Brot- und Futtergetreide von swiss granum.
Brotweizen
Von gesamthaft 86 analysierten Brotweizen-Mustern der Ernte 2014 wiesen 93% keine resp. eine Deoxynivalenol (DON)-Belastung unterhalb der Nachweisgrenze auf (DON <0,2 ppm bzw. mg/kg). Nur 6% wiesen Spuren oder einen Gehalt bis 0.28 mg DON/kg (ppm) auf. Die diesjährigen Ergebnisse lagen weit unter dem geltenden Grenzwert für nicht verarbeitetes Getreide von 1.25 mg DON/kg. Es handelt sich um das niedrigste Bellastungsniveau seit der Einführung des Monitorings im Jahr 2007.
Die trockenen Bedingungen während der Weizenblüte waren für die Ähreninfektion durch Fusarium ungünstig. Die anschliessenden kalten Temperaturen begrenzten die Entwicklung des Pilzes Fusarium graminearum auf befallenen Ähren. Das bisher höchste Belastungsniveau bez. DON wurde im Jahr 2012 beobachtet.
Futterweizen, Gerste, Triticale und Hafer
Das Mykotoxin-Belastungsniveau bei Futtergetreide fiel mehrheitlich tief aus. Die Resultate für Gerste, Hafer und Futterweizen sind ähnlich wie diejenigen der Ernte 2011. Hafer und Gerste waren am wenigsten mit dem Mykotoxin DON belastet mit 80% bzw. 71% der Proben unterhalb der Nachweisgrenze (DON <0,2 ppm bzw. mg/kg).
Allerdings ist bei Hafer aufgrund des abweichenden Fusarien-Artenspektrums mit anderen Mykotoxinen (Nivalenol, T-2/HT-2) zu rechnen. Die 15 analysierten Haferproben wiesen alle eine T2-Toxin-Belastung auf. 87% der T2-Toxin-Werte lagen aber auf einem tiefen Niveau, zwischen 0.002 und 0.05 mg/kg.
Rund 44% der Futterweizenproben wiesen DON-Werte zwischen 0.2 und 0.5 mg/kg auf sowie 9% zwischen 0.5 et 1 mg DON/kg. Triticale war dieses Jahr am häufigsten mit DON belastet. Die Mehrheit der Proben (66%) zeigte DON-Werte zwischen 0.2 und 0.5 mg/kg und 9% wiesen Konzentrationen von über 1 mg DON/kg auf. Die Zerealenone (ZEA)-Belastung war bei Futtergetreide auf einem tiefen Niveau mit ZEA-Werten unterhalb 0.05 mg/kg.
Körnermais
Aufgrund der vielen Niederschlägen und der kühlen Temperaturen des vergangenen Sommers wird das Belastungsrisiko für
Körnermais als hoch eingeschätzt, hauptsächlich mit Befall durch die Pilze
F. graminearum,
F. culmorum und
F. crookwellense, welche die Mykotoxine Deoxynivalenol, Zearalenon und Nivalenol bilden. Deshalb ist hohe Aufmerksamkeit bei der Körnermaisernte und Übernahme gefordert.
Aussaaten 2015
Das tiefe Belastungsniveau ist Ausdruck der guten Arbeit der Produzenten beim Anbau von Getreide. Die Branche betont jedoch die Wichtigkeit der Präventivmassnahmen, insbesondere auf Stufe der Produktion. Es wird vor allem empfohlen, eine
Fruchtfolge mit hohem Getreide- und Mais-Anteil zu vermeiden. Getreide nach Körner- oder
Silomais ist zu unterlassen.
Allfällige Ernterückstände müssen zumindest fein gemulcht oder aber in den Boden eingearbeitet werden (Pflug vorziehen, jedoch nicht zu tief). Ausserdem sollten wenig anfällige Getreidesorten gewählt werden. Diese Kriterien sind bei der Aussaat unbedingt zu berücksichtigen. (swiss granum)