Wie laut SRF aus dem verwaltungsinternen Entwurf der neuen Gewässerschutzverordnung hervorgeht, will der Bund bei 25 Pflanzenschutzmitteln die Grenzwerte teilweise massiv anheben. Die absolute Obergrenze für einzelne Giftstoffe solle ab dem 1. Januar 2019 bei 10 μg pro Liter Wasser liegen, was auch für den bei den Eidgenossen umstrittenen Wirkstoff
Glyphosat gelten würde. Der Grenzwert für sämtliche Pflanzenschutzmittel betrage derzeit 0,1 μg/l. Somit würde sich bei einer Umsetzung der
Verordnung der Grenzwert für Glyphosat um das Hundertfache erhöhen.
Mit der Revision der Gewässerschutzverordnung will der Bund für jeden Wirkstoff individuelle Grenzwerte festlegen. Zudem soll zwischen kurzfristigen und langfristigen Belastungen der Gewässer unterschieden werden. Laut SRF sind die Vorschläge bereits Ende August in die Ämterkonsultation geschickt worden. Das zuständige Bundesamt für Umwelt (BAFU) erläuterte nach SRF-Angaben in einem internen Bericht, dass die betroffenen Stoffe in Gewässern „verhältnismäßig wenig toxisch“ seien.
Die neuen Grenzwerte seien wissenschaftlich und nach internationalen Standards hergeleitet worden und der Schutz empfindlicher Pflanzen, Lebewesen und
Mikroorganismen sei gewährleistet. Das BAFU hatte bereits Ende 2017 einen Anlauf unternommen, die Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel nach oben anzupassen.
Nach massivem Widerstand aus Umweltschutzkreisen waren die Zahlen jedoch nach unten gesetzt worden. Und auch jetzt kündigt sich starker Widerstand gegen die Pläne an.
Zurückhaltend reagierte der Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV), Markus Ritter, auf die geplante Erhöhung der Grenzwerte. „Das ist etwas, das wir gar nicht wollen“, erklärte er gegenüber dem SRF. Saubere Gewässer seien eine große Errungenschaft in der Schweiz. Dazu müssten alle ihren Beitrag leisten, auch die Bauern.