Die von allen Marktpartnern unterstützte Branchenlösung gilt für Brotweizen der Klasse TOP zwischen Sammelstelle und Mühle und umfasst ein Bonus-Malus-System außerhalb der Bandbreite des Proteingehaltes von 12.5% bis 14.0%.
Die Schweizer Getreidebranche setzt sich seit Jahren für eine nachhaltige und marktorientierte Brotgetreideproduktion und -verarbeitung in der Schweiz ein. Durch eine optimierte Züchtungsarbeit stehen standortangepasste
Weizensorten zur Verfügung. Diese entsprechen bezüglich Ertrag, Krankheitsresistenz und Qualität sowohl den Anforderungen der Produzenten wie auch der Verarbeiter.
In den vergangenen Jahren haben jedoch die Ansprüche seitens der Abnehmer an den Rohstoff Getreide und die daraus hergestellten Mehle zugenommen. Im Mittelpunkt stand dabei insbesondere der Proteingehalt beim Brotgetreide der Klasse TOP. Diesen Herausforderungen hat sich die Branchenorganisation swiss granum angenommen.
Lösungsorientierte Zusammenarbeit
Zusammen mit den Partnern entlang der Wertschöpfungskette wurden die veränderten Anforderungen diskutiert. Verschiedene technische Fragen rund um den Proteingehalt Brotgetreide und dessen Beeinflussbarkeit wurden aufgearbeitet und die Erkenntnisse den Marktpartnern zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurde in einer Arbeitsgruppe ein Lösungsvorschlag bezüglich des Proteingehalts Brotgetreide entwickelt. Die Kommission „Markt-Qualität Getreide“ von swiss granum hat heute basierend auf diesen Vorarbeiten die Gespräche beendet und die Aufnahme des Qualitätskriteriums Protein in die Übernahmebedingungen für die Ernte 2015 beschlossen.
Branchenlösung Proteingehalt
Die gemeinsam erarbeitete Branchenlösung zeichnet sich durch folgende Eckpunkte aus:
- Gültigkeit für Brotweizen der Klasse TOP zwischen Sammelstelle und Mühle,
- Einführung ab Ernte 2015 für mindestens drei Ernten (2015, 2016 und 2017),
- Bonus / Malus System außerhalb der Bandbreite des Proteingehaltes von 12.5% bis 14.0% (siehe Tabelle).
Das Bonus-Malus-System des Qualitätskriteriums Protein wird analog dem etablierten Prinzip beim Hektolitergewicht aber auf Stufe Sammelstelle - Mühle ausgestaltet. Dieses im Markt bewährte System schafft Sicherheit für alle Partner und ermöglicht eine Bewirtschaftung der Qualität des Brotgetreides anhand der Proteingehalte. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass für die Sammelstellen keine Pflicht zur Anschaffung eines NIR-Gerätes besteht. Damit wird den Bedürfnissen der Marktpartner dieser Stufe entsprochen.
Weiterentwicklung der Qualität von Brotgetreide
Die Ausrichtung der Produktion auf die unterschiedlichen Verwendungszwecke der Verarbeiter und damit verbunden die bedarfsgerechte Inwertsetzung von Brotgetreide erlauben es, die Qualitätsstrategie der Branche weiter zu entwickeln. Die Branchenlösung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Eine breitere Information der Branchenpartner zu diesem Thema erfolgt am 25. November 2014 an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum. (swiss granum)
