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02.01.2009 | 03:03 | Precision Farming  

Sensoren steuern Düngerstreuer bedarfsgerechter

Hannover - Das Precision Farming ist in der Praxis angekommen.

Sensoren steuern Düngerstreuer bedarfsgerechter
Immer mehr Bauern nutzen nach Angaben des Landvolks Niedersachsen die Möglichkeiten der Satellitennavigation und der Elektronik für eine teilflächenspezifische Landbewirtschaftung sowie für die Automatisierung von Feldarbeiten und die Dokumentation. Zurzeit wenden bereits ungefähr 500 Betriebe derartige Methoden an, und mit steigender Tendenz kommen jedes Jahr 60 bis 80 weitere hinzu. Der Schwerpunkt liegt gegenwärtig noch in den neuen Bundesländern mit großflächigeren Strukturen, aber technische Fortschritte sowie veränderte Preisrelationen für landwirtschaftliche Produkte und Betriebsmittel ziehen die Mindestfläche für einen wirtschaftlichen Einsatz immer weiter nach unten.

Kein Acker bietet den Pflanzen überall die gleichen Wachstumsbedingungen. Ziel des Precision Farming ist es, diese Unterschiede bei der Bodenbearbeitung, bei der Düngung und beim Pflanzenschutz zu berücksichtigen. War die neue Technik Ende der 90-er Jahre nur etwas für Neugierige und Pioniere, so stiegen ungefähr ab dem Jahr 2000 bereits erste „Profis“ ein, nachdem zunehmend die Schnittstellen zwischen den Maschinen standardisiert und wichtige pflanzenbauliche Regeln erstellt worden waren. Mittlerweile findet die Präzisionslandwirtschaft breitere Akzeptanz.

Am weitesten verbreitet ist sie bei der Stickstoffdüngung, deren Bemessung für die Bauern stets eine Gratwanderung ist: Zuwenig Stickstoff verschenkt Ertrag, zuviel verursacht wirtschaftliche Schäden. Abhilfe schafft ein Sensor auf dem Schlepperdach, der die Intensität der Grünfärbung der Pflanzen misst. Weil ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Chlorophyll der Pflanzen und der Stickstoffversorgung besteht, kann auf dieser Basis der Düngerstreuer entsprechend dem Pflanzenbedarf gesteuert werden. Mittlerweile werden in Deutschland bereits 500.000 Hektar (ha) Getreide auf diese Weise gedüngt. Für die Versorgung mit Grunddünger kommt die Satellitennavigation in Verbindung mit so genannten Applikationskarten hinzu, die auf der Basis von Bodenproben den Düngerbedarf feststellen - zurzeit auf 150.000 ha. Für den Pflanzenschutz eröffnet Precision Farming ebenfalls Perspektiven, doch hier besteht noch Forschungsbedarf.

Die Satellitennavigation hilft auch, bei der Flächenbewirtschaftung Parallelspuren zu finden und exakt Anschluss zu fahren. Einfache Geräte für knapp 2000 Euro zeigen lediglich die Richtung an, komfortablere Lösungen lenken den Schlepper selbsttätig und entlasten den Fahrer, der sich ganz auf die Überwachung der Arbeit konzentrieren kann. Für viele Arbeiten reicht die GPS-Genauigkeit in Verbindung mit dem kostenlosen Egnos-Korrektursignal von 30 cm aus, bei der Saat etwa erfordert die nötige größere Genauigkeit indes kostenpflichtige Korrektursignale. (LPD)
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