Während im Schnitt der Jahre etwa Mitte September die Häcksler ihre Arbeit aufnehmen, werden sie in diesem Jahr noch einige Tage warten müssen. Der erste Mais wird nach Berechnungen der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in der Region südliches Emsland/Grafschaft Bentheim gehäckselt werden. Das wird - gutes Wetter vorausgesetzt - Ende dieser/Anfang nächster Woche der Fall sein.
Die Gründe für die Verzögerung sind witterungsbedingt: Im Mai und Juni wuchs der Wärme liebende Mais aufgrund ungewöhnlicher Kälte nur sehr langsam; im Juli stellte er dann vorübergehend das Wachstum wegen Wassermangels ein. Trotzdem konnten sich die meisten Bestände bis heute noch erstaunlich gut entwickelt.
Die Erträge werden nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer im Durchschnitt rund zehn Prozent geringer ausfallen. Regional wird es große Unterscheide geben, die von den Regenmengen, der Regenverteilung und der Bodenqualität abhängen. Je weniger Niederschläge im Sommer gefallen und je sandiger die Böden sind, desto schlechter werden die Erträge sein. In Extremfällen gibt es Verluste von bis zu 100 Prozent.
Stimmen wird hingegen die Qualität der Silage, da der Mais den Energie liefernden Kolben in der Regel voll ausbilden und füllen konnte. Optimal ist es, wenn die Pflanzen mit einem Trockenmassegehalt von 30 bis 33 Prozent gehäckselt werden. Bei zu niedrigen Werten tritt Sickersaft aus dem Silagehaufen, oberhalb von 35 Prozent Trockenmasse wird die Pflanze holzig. Das erschwert nicht nur die Konservierung, sondern verdirbt auch den Rindern den Appetit.
Um den Landwirten bei der Wahl des optimalen Erntezeitpunktes zu helfen, führt die Landwirtschaftkammer Niedersachsen seit vielen Jahren eine Maisreifeprüfung durch. Dazu werden an acht verschiedenen Standorten mehrere
Maissorten auf ihre Erntereife hin untersucht. Die Ergebnisse werden regelmäßig veröffentlicht und dienen den Maisanbauern zur Orientierung. (lwk-ns)
