Das ist das Ergebnis eines sechsjährigen Projektes, in dem Forschungsgruppen der Universität
Hohenheim und des Julius Kühn-Instituts (
JKI) mehrere tausend Nachkommen aus Soja-Kreuzungen auf molekularer Ebene untersucht haben.
Wie die
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dazu mitteilte, konnten die Wissenschaftler auf Basis genetischer Daten und der Bestimmung äußerer Merkmale eine Kernkollektion mit vielversprechenden Varianten erstellen, die sich für die Anbaubedingungen in Mitteleuropa eignen. Dabei seien auch neue Gene identifiziert worden, die bestimmte Umweltanpassungen wie Toleranz für kühlere Temperaturen beeinflussten.
Aus der Kollektion wählten die Forscherteams der
BLE zufolge geeignete Varianten aus, die sich für die Einkreuzung in aktuelle Zuchtprogramme eignen. Die Ergebnisse der Untersuchungen bildeten nach Einschätzung der Forschenden eine solide Grundlage für die Gestaltung zukünftiger Zuchtprogramme, die sich mithilfe der identifizierten genetischen Marker noch beschleunigen ließen.
Erste Linien seien bereits an die private
Pflanzenzüchtung weitergegeben worden. In weiteren Prüfungen wollen die Zuchtunternehmen laut BLE untersuchen, ob bereits einzelne Linien als Sorte zugelassen werden können. Im Rahmen des Projektes wurden nach Angaben der Bundesanstalt zudem erste genetische Nachweismethoden für Soja-Pathogene wie den
Erreger der Weißstängeligkeit und das Bakterium Pseudomonas syringae entwickelt.
Zwar spielten Krankheiten im
Sojaanbau noch keine große Rolle, doch um eine stärkere Ausbreitung auch in Zukunft zu vermeiden, müssten auftretende Krankheiten möglichst schnell erkannt werden. Mit dem entwickelten Test sei jetzt ein frühzeitiger Nachweis der Erreger in Saatgut, Pflanze und im Boden möglich.
Das Projekt „Genomik basierte Verbesserung des heimischen Sojazuchtmaterials und Etablierung eines molekularen Screeningsystems für Soja-Pathogene“ wurde laut BLE von 2015 bis 2021 im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums gefördert. Die Bundesanstalt betreute dieses als Projektträger und stellt den Abschlussbericht im Internet bereit. (www.ble.de/zuechtung-sojasorten)