Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin vergangene Woche mit Verweis auf Daten der
EU-Kommission mitteilte, wurde das betreffende Areal gegenüber 2018 um 3,8 % auf schätzungsweise fast 992.000 ha ausgedehnt.
Die meisten
Sojabohnen werden in Italien mit 339.000 ha kultiviert. Zweitgrößter Sojaerzeuger ist Rumänien mit 173.000 ha. Auf Platz drei rangiert Frankreich mit 156.000 ha, gefolgt von Kroatien mit 85.000 ha und Österreich mit 69.000 ha. In Ungarn werden etwa 57.000 ha Bohnen angebaut. Nur dort wurde die Fläche im Vorjahresvergleich eingeschränkt, und zwar um rund 10 %. Das Areal in der Slowakei wird auf 49.000 ha beziffert. Für Deutschland verzeichneten die Brüsseler Experten sogar einen Anstieg des Anbauumfangs um 25 % auf 30.000 ha.
Nach Einschätzung der EU-Kommission werden die Flächenzuwächse in vielen Regionen der EU höhere Ernten im Vergleich zu 2018 zur Folge haben. In Deutschland könne das Aufkommen um fast ein Drittel auf 78.000 t steigen. Dagegen wird für Kroatien wegen witterungsbedingter Ertragseinbußen mit einem Erzeugungsminus von 2 % gerechnet. Auch in Rumänien wird voraussichtlich trotz einer größeren Anbaufläche weniger geerntet.
Den deutlichsten Produktionsrückgang erwarten die Brüsseler Experten mit 17% für Ungarn. Die EU-Sojaernte 2019 wird allerdings bei insgesamt 2,91 Mio. t gesehen, nach 2,827 Mio. t im Vorjahr.
Mit Blick auf die Förderpolitik für heimische Proteinpflanzen pochte die
UFOP angesichts der erwarteten Sojaproduktionssteigerung in Deutschland auf einen sachgerechten
Ausbau mit dem Ziel, nicht nur Soja, sondern
Körnerleguminosen insgesamt als gentechnikfreie Proteinquelle weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sollten Körnerleguminosen als wichtiges Element bei der Ausgestaltung regionalspezifischer Fruchtfolgesysteme im Rahmen der für diesen Herbst erwarteten Ackerbaustrategie der Bundesregierung berücksichtigt werden.
Unterdessen betonte Markus Steinheber von der Pflanzenbauberatung der BaywaAG auf der Versuchsstation in Gründl, dass sowohl der
Klimawandel als auch eine wachsende Nachfrage der Milch- und Fleischproduzenten nach gentechnikfreiem Soja dem Anbau in Deutschland „in die Hände spielten“.