In Deutschland ist die Bedeutung von
Sorghum noch gering, weltweit gehört Sorghum jedoch zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturarten. Das mineralstoffreiche Getreide wird in vielen Ländern angebaut und zu Couscous, Mehl, Grütze, Sirup oder Melasse verarbeitet und verzehrt. Sorghum findet aber auch im
Tierfutter und in der Industrie, zum Beispiel zur Ethanolproduktion, Verwendung. In Deutschland ist Sorghum als Energiepflanze von Bedeutung.
Weltweit rangiert die Pflanze nach Mais, Weizen, Reis und Gerste auf Platz fünf der Getreideproduktion. Nach vorläufigen Angaben der
USDA (United States Department of Agriculture) liegt die Produktion für 2017 bei 63,08 Mio. t. Die USA ernten 12,2 Mio. t. Dahinter folgen Nigeria (6,5 Mio. t), Mexiko (5,4 Mio. t) und Indien (4,8 Mio. t). Auch in China (3,8 Mio. t), Äthiopien (3,6 Mio. t) und Argentinien (3,5 Mio. t) liegt die
Erntemenge in diesem Jahr demnach um ein Vielfaches über dem Wert für Europa, der für die 28 Mitgliedsländer insgesamt mit 0,62 Mio. t beziffert wird.
Zu 48 % wird die Erntemenge weltweit zu Nahrungsmitteln verarbeitet. 42 % fließen in die
Tiernahrung und 10 % werden industriell verwertet. Die USA sind der größte
Exporteur, China importiert am meisten. Chinas Bedarf ist in den vergangenen fünf Jahren um 600 % gestiegen.
Laut
Eurostat wurden 2016 in den Ländern der Europäischen Union 125.990 ha Sorghum zur
Nahrungsmittelproduktion angebaut. Den größten Anteil nehmen dabei Frankreich (45.670 ha) und Italien (43.370 ha) ein, wo die in Afrika beheimatete Pflanze klimatisch günstige Anbaubedingungen vorfindet. Russland und auch die Ukraine übertreffen diese Werte deutlich. Gemäß Sorghum ID, dem europäischen Sorghum-Branchenverband, liegt der
Anbau in Russland bei 230.000 ha und in der Ukraine bei 70.000 ha. Zusätzlich wächst in der EU auf rund 60.000 ha Sorghum zur Futtermittelgewinnung und zur Energieproduktion.
Sorghum-Saatgut kommt vor allem aus den USA und Argentinien. In den USA liegt die Vermehrungsfläche bei 40.000 ha und die Produktion bei 110.000 t, in Argentinien sind es 17.000 ha und 30.000 t. In der EU wird die Vermehrungsfläche auf 1.000 bis 1.500 ha geschätzt. Frankreich ist dabei mit 325 ha Anbaufläche der führende Produzent und Exporteur.