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13.04.2023 | 15:20 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Sortenspezifisch Rhynchosporium und Netzflecken zu sehen

Karlsruhe - „Für die laufende Woche werden mildere Temperaturen ohne Nachtfröste gemeldet, so dass jetzt einige Maßnahmen angegangen werden können."

Getreideanbau 2023
(c) proplanta
Die renommierte Pflanzenschutzfachberaterin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen hat heute ein paar gute Praxistipps in ihren Regionalempfehlungen.

Wintergerste:
Die Wintergerste ist je nach Lage und Saatzeitpunkt in BBCH 30-32. Die Bestände sind überwiegend stark bestockt. Je nach Sorte und Vorfrucht treten teilweise Rhynchosporium und Netzflecken auf. Auf dem Versuchsfeld in Schwabhausen sind deutliche Sortenunterschiede zu beobachten, auffällig zeigt sich derzeit die Winterbraugerste Sumerset.

Praxistipps: Entscheidend für das weitere Krankheitsgeschehen ist aber die Folgewitterung im April. Bleibt es trocken, können Infektionen sich nicht weiterentwickeln, sind dagegen wechselhaft feuchte Bedingungen vorherrschend, ist eine fungizide Absicherung ratsam. Kontrollieren Sie daher ihre Bestände und fordern Sie unsere Beratung an.

Winterweizen:
Hier reicht die Entwicklungsspanne von EC 30-32, lassen sie sich nicht vom langen Halmheber wie im letzten Warndienst beschrieben, täuschen. Septoria-Altinfektionen sind je nach Sorte auf den unteren Blättern zu finden. Auch hier gilt, dass nur bei ausreichender Blattnässe in den nächsten Wochen ein Überspringen auf die neuen Blattetagen erfolgen kann.

Praxistipps: Gelbrost ist auch in den frühen Lagen und anfälligen Sorten nicht zu finden, kann aber bei höheren Temperaturen nächste Woche an Bedeutung gewinnen. Derzeit wird von fungiziden Absicherungen abgeraten, die Bestände müssen aber fortlaufend kontrolliert und das weitere Wettergeschehen beobachtet werden.

Wachstumsregler:
Auch für anstehende Wachstumsregler-Maßnahmen zeichnen sich nächste Woche gute Bedingungen mit Temperaturen >12°C und frostfreien Nächten. Behalten Sie die optimale Bestandesdichte im Auge. Ziel sollte – je nach Sorte - ein Bestand mit 500 max. 600 Ähren/m² sein. Einige Bestände zeigen sich derzeit sehr üppig mit einer zu hohen Triebdichte. Hier können Trinexapac-haltige Mittel wie Moddus oder Countdown und auch Prodax genutzt werden. Diese wirken auf alle Triebe, so dass ein „Aussortieren“ von schwächeren Nebentrieben möglich ist.

Praxistipps: Die Wahl der Aufwandmenge muss anhand von Sorte, Bodengüte und Anwendungsbedingungen getroffen werden. Die Zumischung von Azol-Fungiziden verstärkt ebenso die Wirkung wie warme Temperaturen und hohe UV-Strahlung.

(Informationen des Neckar-Odenwald-Kreis vom 13.04.2023)
LTZ Augustenberg
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