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02.09.2014 | 08:34 | Aktueller Rat Sachsen 

Sortenwahl bei Winterweizen, Winterroggen und Wintertritcale

Dresden - Winterweizen bleibt auch 2014 mit ca. 195.000 ha die wichtigste Kultur auf sächsischen Äckern. Im Zentrum der Sortenwahl stehen die Ertrags- und Qualitätssicherheit. 

Sortenwahl Getreide
(c) proplanta
Da keine Sorte alle gewünschten Eigenschaften vereinen kann, steht an erster Stelle zur Risikominderung, der Anbau mehrere Sorten mit unterschiedlichen Anbau- und Qualitätseigenschaften.

Sorten mit deutlichen Risiken sind im Anbauumfang zu begrenzen und beim Anbau von nur einer Sorte im Betrieb zu meiden.

Zwei Risiken sind von besonderer Bedeutung: geringe Winterhärte und erhöhte DON-Gehalte. Im Qualitätsweizenanbau sind außerdem das Erreichen von hohen Rohproteingehalten und stabil-hohen Fallzahlen sehr wichtig.

Weitere anbau- bzw. vermarktungsrelevante Merkmale sind die Standfestigkeit, die Gesundheit an Ähre, Blatt und Halmbasis sowie das Hektolitergewicht und der Sedimentationswert.

2014 war Gelbrost in anfälligen Sorten die dominierende Blattkrankheit, mit teilweise erheblichen Ertragseinbußen, wenn der optimale Behandlungszeitpunkt verpasst wurde. Die Gelbrostüberwachung ist in anfälligen Sorten zwingen erforderlich.

Sortenempfehlungen Winterweizen zur Aussaat 2014



Sortenratgeber Winter-Hartweizen
Sortenratgeber Winter-Weichweizen

Winterroggen



Der Winterroggenanbau in Sachsen betrug 2014 ca. 35.200 ha, bei einem stärkeren Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Hauptnutzungsrichtung des Roggens ist die Verwertung als Brotgetreide. Brotroggensorten sollten ertragsstark sein, eine geringe Mutterkornanfälligkeit (Vermarktungsrisiko!) aufweisen sowie möglichst stabile Fallzahlen aufweisen.

Unterschiede in aktuell geprüften Sorten sind in den ertragsrelevanten Merkmalen Braunrostanfälligkeit und Standfestigkeit festzustellen. Saatgut von aktuellen Hybridroggensorten werden ohne Einmischung (bei erhöhter Pollenschüttung) oder mit einer Einmischung von 10 % Populationsroggen vermarktet.

Vor der Entscheidung, eine Sorte mit höherer Mutterkornanfälligkeit anzubauen, sollte die Abstimmung mit dem Handel bzw. dem Verarbeiter gesucht werden. Der Mehrertrag von neuen leistungsstarke Hybridsorten im Vergleich zu den besten Populationssorten liegt gegenwärtig bei ca. 20 %.

Sortenempfehlungen Winterroggen zur Aussaat 2014



Sortenratgeber Winterroggen

Wintertriticale



Wintertriticale, mit einem Anbauumfang von ca. 23.700 ha zur Ernte 2014 in Sachsen, wird hauptsächlich als Futtermittel für Rinder und Schweine eingesetzt, spielt aber auch bei der Erzeugung von Bioethanol und Biogas eine begrenzte Rolle.

Bei der Sortenwahl stehen das Ertragsvermögen sowie weitere ertragssichernde Merkmale, wie z. B. die Winterfestigkeit, im Vordergrund. Die 2014 geprüften Sorten weisen eine mittlere bis sehr gute Frosthärte auf.

Ein gutes Resistenzniveau gegenüber den wichtigsten Blattkrankheiten sowie ein gute Standfestigkeit können zur Risikominderung beitragen. Ältere Sorten sind häufig sehr anfällig gegenüber den wichtigen Blattkrankheiten und erfordern eine intensive Bestandesführung.

2014 haben Gelbrostinfektionen in anfälligen Sorten, bei Verzicht auf Fungizide, Ertragseinbußen von teilweise über 50 % zur Folge gehabt. Die Gelbrostüberwachung ist eine wichtige Aufgabe in der Bestandesführung.

Sortenempfehlungen Wintertriticale zur Aussaat 2014

Sortenratgeber Wintertriticale

Quelle: Martin Sacher / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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