Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

05.09.2011 | 08:50 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Sortenwahl bei Winterweizen

Dresden - Winterweizen behauptet seine dominierende Stellung auf sächsischen Feldern. Mit einer Erntefläche 2011 von 194 Tha ist Winterweizen weiterhin die anbaustärkste Kultur, gefolgt von Winterraps, Mais und Wintergerste.

Praxis-Tipp
Die wirtschaftlichen Vorteile von Winterweizen resultieren aus der enormen Leistungsstärke sowie den vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten als Brot-, Futter-, Energie- und Braugetreide. Die klimatischen Bedingungen in Mitteldeutschland schaffen günstige Voraussetzung für die Erzeugung von Qualitäts- und Eliteweizen, die in Sachsen auf ca. 64 % bzw. 29 % der Winterweizenfläche angebaut werden.

Während die Preise bei den Agrarrohstoffen in den letzten Monaten starken Schwankungen ausgesetzt waren, ist Sachsen im zweiten Jahr in Folge von extrem schwierigen Erntebedingungen betroffen. Die häufigen Niederschläge mit z. T. sehr hohen Niederschlagsmengen verzögerten die Ernte, verursachten Trocknungskosten und bedeuteten Qualitätseinbußen.

Das Wetter kann von uns nicht beeinflusst werden, deshalb ist es erforderlich über eine Risikominderung bei den beeinflussbaren Faktoren, wie Erntemanagement und Sortenwahl nachzudenken. Im Zentrum der Sortenwahl im Qualitätsweizenanbau stehen qualitätsstabile Sorten mit mittlerer bis mittelspäter Reife. Wenn es um Qualitätssicherheit geht, sind an erster Stelle hohe Rohproteingehalte sowie hohe und stabile Fallzahlen zu nennen. Betriebe mit größeren Weizenanbauflächen sollten eine geschickte Reifezeitpunktstaffelung über die Sortenwahl vornehmen.

Die Ernte kann mit frühreifenden Sorten beginnen, die meist nicht so qualitätsstabil sind und deren Anbaufläche entsprechend nicht »überzogen« werden sollte. Dann folgt der »Kern« mittel bis mittelspät reifender Sorten. Die Ernte kann mit mittelspäten bis späteren Typen abgeschlossen werden. Diese finden wir häufig im B- und C-Qualitätssegment. Bei Futternutzung spielen die vermarktungsrelevanten Qualitätsparameter eine geringere Rolle.

 
Sortenempfehlungen zur Aussaat 2011:

D-Süd-Standorte:
E   Akteur (ab ca. AZ 35)
A   Potenzial, JB Asano, Discus, Julius, Cubus, Akratos, Chevalier, Meister 1)
B   Kredo

Lö-Übergangs-Standorte:
E   Akteur, Florian 1), Arktis 1), Kerubino 1) 2)
A   JB Asano, Julius, Potenzial, Chevalier, Cubus, Türkis, Toras, Meister 1)
B   Kredo
C   Tabasco

Lö-Ackerebene-Standorte:
E   Akteur, Florian 1), Arktis 1), Kerubino 1) 2)
A   Potenzial, JB Asano, Julius, Cubus, Impression, Chevalier, Türkis, Pamier, 
      Meister 1)
B   Kredo
C   Tabasco

V-Standorte:
E   Akteur, Genius 1), Kerubino 1) 2)
A   Julius, JB Asano, Potenzial, Cubus, Türkis, Chevalier, Impression, Meister 1)
B   Kredo
C   Hermann, Tabasco

________________________________
1) vorläufige Empfehlung
2) Sorte mit geringerem Rohproteingehalt

 
 
Quelle:  M. Sacher / LfULG Dresden
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Fungizid Propulse erhält Zulassungserweiterung in Zuckerrübe

 Pflanzenschutzmittel - Zulassungsverlängerung Fungizid Infinito

 Pflanzenschutzmittel - Zulassungserweiterung für verschiedene Kulturen

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für die Exirel-Anwendung in Hopfen

 Krankheitsbefall im Wintergetreide sehr heterogen

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich