«Im Moment sieht es so aus, dass wir wohl nicht alle Stangenspargel ernten werden, die wir ernten könnten», sagte Verbandssprecher Andreas Köhr der Deutschen Presse-Agentur. Viele
Betriebe in der Pfalz und in Rheinhessen hätten Probleme, ihren Bedarf an Saisonarbeitern zu decken. «Es geht nicht um Einzelfälle. Das Problem ist flächendeckend», betonte er.
Viele
Saisonarbeiter kommen aus Ost- und Südosteuropa. Weil Ungarn seine Grenze zu Rumänien jedoch vorerst geschlossen hat, schaffen es derzeit viele nicht auf dem Landweg nach Deutschland. Auch bei der Anreise per Flugzeuge sind nicht alle Probleme beseitigt.
Angesichts drohender Engpässe in der Landwirtschaft sollen Regelungen für Saisonkräfte künftig flexibler gestaltet werden. Sie sollen eine kurzfristige Beschäftigung sozialversicherungsfrei für bis zu 115 Tage ausüben können, wie das
Bundesagrarministerium am Montag mitgeteilt hatte. Bisher sind für bis zu 70 Tage möglich.
Das Thema
Saisonarbeitskräfte betrifft nicht nur Spargel, sondern auch Gemüse, Obst und Weinbau», sagte Köhr. Das Thema werde das ganze Jahr aktuell bleiben. Wie viel Spargel weniger geerntet werde, und wie sich der Preis entwickle, sei unklar. «Aber warum sollten keine Marktgesetze für den Spargel gelten?» Möglicherweise werde manchem in diesen Tagen erst bewusst, wie viel Arbeit hinter einem gefüllten Supermarktregal stecke.
Die
Genossenschaft Pfalzmarkt startete unterdessen eine Vermittlungsunterstützung, um den Helfermangel bei der
Spargelernte zu entschärfen. Interessenten könnten sich formlos per E-Mail bewerben, hieß es. Die Koordinationsstelle leite die Angaben dann an die nächstgelegenen Erzeugerbetriebe weiter.