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24.03.2020 | 08:16 | Spargelsaison 2020 

Spargel: Geringere Ernte und höhere Preise in Rheinland-Pfalz?

Mainz/Mutterstadt - Als Folge der Corona-Krise schließt der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd eine geringere Spargelernte und höhere Preise wegen eines Mangels an Saisonarbeitern nicht aus.

Spargelsaison 2020 Rheinland-Pfalz
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd befürchtet eine geringere Spargelernte und höhere Preise. (c) proplanta
«Im Moment sieht es so aus, dass wir wohl nicht alle Stangenspargel ernten werden, die wir ernten könnten», sagte Verbandssprecher Andreas Köhr der Deutschen Presse-Agentur. Viele Betriebe in der Pfalz und in Rheinhessen hätten Probleme, ihren Bedarf an Saisonarbeitern zu decken. «Es geht nicht um Einzelfälle. Das Problem ist flächendeckend», betonte er.

Viele Saisonarbeiter kommen aus Ost- und Südosteuropa. Weil Ungarn seine Grenze zu Rumänien jedoch vorerst geschlossen hat, schaffen es derzeit viele nicht auf dem Landweg nach Deutschland. Auch bei der Anreise per Flugzeuge sind nicht alle Probleme beseitigt.

Angesichts drohender Engpässe in der Landwirtschaft sollen Regelungen für Saisonkräfte künftig flexibler gestaltet werden. Sie sollen eine kurzfristige Beschäftigung sozialversicherungsfrei für bis zu 115 Tage ausüben können, wie das Bundesagrarministerium am Montag mitgeteilt hatte. Bisher sind für bis zu 70 Tage möglich.

Das Thema Saisonarbeitskräfte betrifft nicht nur Spargel, sondern auch Gemüse, Obst und Weinbau», sagte Köhr. Das Thema werde das ganze Jahr aktuell bleiben. Wie viel Spargel weniger geerntet werde, und wie sich der Preis entwickle, sei unklar. «Aber warum sollten keine Marktgesetze für den Spargel gelten?» Möglicherweise werde manchem in diesen Tagen erst bewusst, wie viel Arbeit hinter einem gefüllten Supermarktregal stecke.

Die Genossenschaft Pfalzmarkt startete unterdessen eine Vermittlungsunterstützung, um den Helfermangel bei der Spargelernte zu entschärfen. Interessenten könnten sich formlos per E-Mail bewerben, hieß es. Die Koordinationsstelle leite die Angaben dann an die nächstgelegenen Erzeugerbetriebe weiter.
dpa/lrs
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