Wie der Bayerische
Bauernverband am Donnerstag (23.6.) berichtete, sprach in diesem Jahr eigentlich alles für eine erfolgreiche Kampagne, dennoch seien die Spargelbauern auf ihrer Ware sitzen geblieben.
Laut der Vorsitzenden des Spargelerzeugerverbandes Franken, Miriam Adel, war die Nachfrage nach dem regionalen Gemüse sowohl an den Spargelständen als auch im
Lebensmitteleinzelhandel (
LEH) schwächer als in den Vorjahren. Im Handel habe man sogar Umsatzeinbußen von bis zu 60 % verzeichnet. Viele Erzeuger seien deshalb schon früher ausgestiegen als am sonst üblichen 24. Juni, dem Johannistag.
„Für die Spargelbauern bedeutet das noch stärkere Umsatzeinbußen, die die hohen
Produktionskosten nicht decken“, erklärte Lisa-Maria Puschak, BBV-Expertin für Obst und Gemüse. Dass Verbraucher im Handel bevorzugt zu günstigerem ausländischen Spargel greifen, schadet ihr zufolge wegen der schlechteren CO2-Bilanz von Importware dem Klima, beeinträchtige aber langfristig auch den heimischen Spargelanbau.
Die deutlich niedrigeren Löhne und
Energiepreise im Ausland führten nämlich zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil für die deutschen Bauern, so Puschak. Nach Angaben der
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein standen die Spargelerzeuger im Norden vor ähnlichen Problemen. Gegenüber den vorhergehenden zwei sehr guten Spargeljahren werde deshalb von rund 15 % bis 20 % weniger Gesamtumsatz berichtet, trotz des frühen Saisonstarts, guter Spargelqualitäten und einer stabilen Anbaufläche.
Die Kammer führt dies ebenfalls auf billige Konkurrenz im Handel zurück. Zusätzlich habe man aber auch eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher verzeichnet, die aus höheren Ausgaben für Energie und
Lebensmittel resultiert habe. Schließlich dürfte nach dem Auslaufen der Corona-Pandemie auch wieder mehr auswärts gespeist und dafür weniger Spargel zu Hause zubereitet worden sein, resümierte die Landwirtschaftskammer