Wegen des kühlen Wetters in der Woche beginne die Ernte am Freitag in der Region zunächst in kleinen Mengen, sagte der Beelitzer Spargelbauer Jürgen Jakobs am Donnerstag. «Aber der Spargel steht überall in den Startlöchern», meinte er.
Zum Wochenende würden höhere Temperaturen erwartet, so dass bereits eine Woche später mit einem größeren Angebot zu rechnen sei. Ein Kilo Spargel im Hofladen in Beelitz kostet laut Jakobs in der kommenden Woche zwischen 10 und 15 Euro. Bei steigendem Angebot sinke der Preis in den Tagen danach auf unter 10 Euro. Wegen des milden Winters mit ausreichend Feuchtigkeit rechnet der Beelitzer Spargelbauer mit einer guten bis sehr guten Ernte.
In Vetschau (Oberspreewald-Lausitz) wird der Spargel etwas später gestochen als in Beelitz: Anfang kommender Woche sei es so weit, sagte Eckard Kuhl, Geschäftsführer der Spargelbau GmbH Sallgast und der Spreewälder Spargelbau GmbH und Co.KG.
Ein Grund für den späteren Start seien die lehmigeren Böden in der Region. Zudem sei der Spargel etwas tiefer gepflanzt als in Beelitz. Auch die Zahl der Folien, mit denen der Spargel abgedeckt ist, spiele eine Rolle. Kuhl rechnet für die kommende Woche mit einem Preis von 6 bis 12 Euro pro Kilo Spargel im Hofladen.
Auch Kuhl rechnet mit einer ertragreichen Ernte: «Wenn die Saison so früh anfängt, wird es sicherlich ein gutes Spargeljahr.» Schlechtes Wetter könne den guten Start allerdings schnell relativieren, gab er zu Bedenken. Im vergangenen Jahr wurde mit 15.900 Tonnen die geringste
Spargelernte seit Jahren eingefahren. Gründe waren die niedrigen Temperaturen in der Nacht und das trockene Wetter.
Betrachtet man das gesamte vergangene Jahrzehnt, sind die Spargel-Erträge im Land laut Gartenbauverband Berlin-Brandenburg gewachsen - von knapp 45 Dezitonnen pro Hektar 2006 auf knapp 54 im vergangenen Jahr. Gründe seien eine steigende Nachfrage nach regionalem Gemüse und verbesserte Anbautechnologien mit Planen, die den Boden erwärmen. Das Anbaugebiet ist im gleichen Zeitraum von etwa 2.600 auf rund 2.860 Hektar gewachsen. 1.300 Hektar davon gehören zum traditionsreichen Beelitzer Anbaugebiet.