Im größten Weinbaugebiet des Nordostens haben die Winzer in diesem Jahr die Trauben früher lesen müssen, als sie wollten. Es gab zu viele Stare, die ebenfalls ernteten. (c) proplanta
Wegen der Unmengen von Staren habe der Winzerverein zu zeitig ernten müssen, teilte Stefan Schmidt als Leiter des Weingutes Schloss Rattey am Freitag mit. Der Ertrag von den Weinbergen im Osten der Mecklenburgischen Seenplatte liegt nach seinen Angaben im Durchschnitt.
Es seien rund 12.500 Liter weißer, 3.000 Liter rosé und 2.500 Liter roter Most eingebracht worden. Dies ergebe rund 18.000 Liter Wein. Im Vorjahr waren es rund 17.000 Liter, im Rekordjahr 2018 dagegen knapp 25.000 Liter. Der
Zuckergehalt der diesjährigen Trauben lag Schmidt zufolge über dem Durchschnitt.
Wegen der Stare seien innerhalb einer Woche 25.000 Meter Netze für die Weinberge bestellt, geliefert und ausgebracht worden. Dennoch pickten die Vögel zuhauf die noch grünen, unreifen Trauben an. Die roten Trauben werden schon seit Jahren mit Netzen vor den Vögeln geschützt. Zusätzlich seien auf allen Rebflächen Anlagen zum Vergrämen installiert worden, die Raubvogelstimmen imitieren.
Durchgängig erfolgreich seien die Maßnahmen nicht gewesen. «Die Vögel kletterten durch Ritzen in die Netze oder krallen sich in ihnen fest, um durch die Maschen zu picken», schilderte Schmidt. «Es war ein Wettlauf gegen die Zeit.»
Im Stargarder Land wachsen auf etwa 12 Hektar Weinreben. Sieben Hektar davon wurden erst in diesem Jahr bepflanzt. Die Jungreben hätten sich prächtig entwickelt, sagte Schmidt.