Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

21.07.2022 | 16:42 | Bodennutzung 2022 

Starker Anstieg der Anbauflächen von Winterraps, Sommerweizen und -gerste in Schleswig-Holstein

Kiel - In Schleswig-Holstein sind im Jahr 2022 nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs­haupterhebung auf rund 654.400 Hektar (ha) Ackerfrüchte angebaut worden. Die Ackerfläche entspricht damit in etwa dem Wert des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Bodennutzung 2022
(c) proplanta
Die landwirtschaftlichen Betriebe säten deutlich mehr Winterraps und im Gegenzug etwas we­niger Wintergetreide aus. Der Winter zeigte sich mild, doch regionale starke Niederschläge am Anfang dieses Jahres sowie ein kühler, trockener April haben die Entwicklung der Bestände teilweise eingeschränkt.

Der Anbauumfang des Wintergetreides zur Körnergewinnung nahm verglichen mit dem Vorjahr um knapp drei Prozent ab. So sank die Winterweizenfläche um fast vier Prozent auf 150.900 ha, auch die Anbaufläche von Roggen und Wintermenggetreide reduzierte sich um gut sieben Prozent auf rund 34.300 ha. Beim Anbau von Wintergerste entstanden mit 68.200 ha kaum Veränderungen zum Vorjahr. Dahingegen konnte bei der Triticale eine Stei­gerung der Anbaufläche um gut 13 Prozent auf nunmehr 9.300 ha festgestellt werden.

Die Anbaufläche des aktuell stark nachgefragten Winterrapses belief sich auf 74.700 ha und konnte damit – nach Jahren sinkenden Anbaus – eine deutliche Zunahme um 20 Prozent ver­zeichnen.

Auch bei einigen Sommerkulturen konnte in diesem Jahr ein verstärkter Anbau festgestellt wer­den, während sich die Silomaisfläche verringerte. So nahmen die Flächen von Sommerweizen auf 7.600 ha (plus 62 Prozent) und die der Sommergerste auf 13.700 ha (plus 71 Prozent) zu. Die Anbaufläche des Hafers blieb – nach starken Ausweitungen in den letzten Jahren – mit 18.600 ha bzw. minus zwei Prozent auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr.

Hülsenfrüchte zum Drusch wurden auf 14.700 ha ausgesät (plus 22 Prozent). Der größte Flächenanteil entfiel hier auf die Ackerbohnen, denen als Eiweißlieferant große Bedeutung zukommt. Der Anbau von Hackfrüchten, wie z.B. Kartoffeln und Zuckerrüben, konnte ebenfalls einen Anstieg um gut elf Prozent auf 17.500 ha verzeichnen. Der Silomais ist trotz der Flächenreduzierung um acht Prozent auf 163.800 ha weiterhin hinsichtlich des Anbauumfangs die dominierende Acker­kultur in Schleswig-Holstein.

Getreide zur Ganzpflanzenernte wächst in diesem Jahr auf 8.700 ha, dies entspricht einem Rückgang um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem wurden auf dem Ackerland 8.600 ha Gartenbauerzeugnisse, wie z. B. Erdbeeren und Gemüse, angebaut. Dies entspricht einem Rückgang um rund vier Prozent. Der Grasanbau auf dem Ackerland nahm mit 29.300 ha etwas weniger Fläche als im Vorjahr ein (minus 13 Prozent).

Auch das brach lie­gende Ackerland sank um vier Prozent und belief sich auf 12.100 ha. Das Dauergrünland be­deckte 321.500 ha (plus ein Prozent) der landwirtschaftlichen Nutzfläche, auf weiteren 6.100 ha (minus knapp zwei Prozent) standen Dauerkulturen, wie Obst oder Baumschulpflanzen.
Statistik Nord
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Neuer Rahmenvertrag soll den heimischen Maisanbau ankurbeln

 Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

 IGC-Projektion 2024/25: Weniger Raps und mehr Sonnenblumen

 Weizen dominiert bayerischen Ackerbau

 Darf Russland und Belarus demnächst kein Getreide mehr liefern?

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus