Mit Sahne, zu Speiseeis, in Cocktails oder pur: Erdbeeren stehen hoch im Kurs auch in Thüringen. Doch die Fans müssen sich noch in Geduld üben bei Freiland-Erdbeeren. (c) proplanta
«Wie mit allem in diesem Jahr läuft es sehr stotterig an und ist nach hinten gezogen - normalerweise sind wir jetzt schon voll drin in der Erdbeerernte», sagte etwa der Geschäftsführer des Spargel- und Erdbeerhofs Kutzleben, Jan-Niclas Imholze. Riesige Mengen seien auch zunächst noch nicht zu erwarten.
Grund für das zögerliche Heranreifen der Erdbeeren sei das lange kalte Frühjahr, vor allem die kalten Nächte, so Imholze. «Wir mussten darauf Acht geben, dass uns nichts erfriert.» Der spätere Beginn der Ernte bedeute noch lange keine schlechte Saison insgesamt.
Carsten Gloria, Mitinhaber der Gärtnerei Gloria in Erfurt, sprach ebenfalls von einem verspäteten Saisonstart. Die Ernte von Erdbeeren, die ohne Hilfe von Folie heranreiften, würde wohl frühestens Anfang übernächster Woche beginnen können. An sich sei der spätere Start aber kein Problem. «Das einzige Problem ist die menschliche Ungeduld - von Kunden und von den weiteren Saisonarbeitskräften, die anreisen wollen», sagte Gloria.
Feuchtigkeit und etwas kühlere Temperaturen seien für die Erdbeeren sogar besser, als zu hohe - solange es keinen Frost gebe, sagte Gloria. Insgesamt verschlechterten die kalte Witterung und der späte Start auch nicht die Qualität der Früchte. «Ganz im Gegenteil», so Gloria. Schließlich reiften die Erdbeeren so länger heran.
Die Anbaufläche für Freiland-Erdbeeren in Thüringen schwankt seit einigen Jahren, wie aus Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht. Zuletzt betrug sie im vergangenen Jahr rund 129 Hektar, im Jahr davor rund 137. Die Fläche allein ist aber nicht immer aussagekräftig für den Ertrag: So wurden 2019 rund 980 Tonnen Freiland-Erdbeeren geerntet und 2020 rund 1.162 Tonnen.
Erdbeer-Verkaufsstände