Donnerstag, 21.09.2023 | 10:40:24
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

04.09.2014 | 07:26 | Diabrotica 

Steiermark: Große Schäden durch Maiswurzelbohrer

Graz - „Der Maiswurzelbohrer hat in der Steiermark große Schäden angerichtet. Stark betroffen sind die Maisflächen im unteren Murtal“, informiert Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

Maiswurzelbohrer 2014
(c) proplanta
Teils liegt der Mais am Boden, weil die Larven die Wurzeln aufgefressen haben. Teils steht der Mais zwar noch, aber es fehlen auf den Kolben die Maiskörner, weil die aus den Larven geschlüpften Maiswurzelbohrer die Befruchtung verhindert haben.

„Das genaue Schadensausmaß lässt sich noch nicht abschätzen, die schweren Regenfälle werden aber noch weitere Maisflächen zum Kippen bringen“, befürchtet Vize-Präsidentin Maria Pein. Die Ernte ist auf diesen betroffenen Flächen praktisch zerstört.

Trotz Fruchtfolge Schäden durch Maiswurzelbohrer



Die heimischen Bauern haben in diesem Anbaujahr sehr viel getan, um den zerstörerischen Maiswurzelbohrer zu bändigen. So haben sie: Die Fruchtfolge stark ausgebaut und insgesamt um 21 Prozent mehr Getreide angebaut. Gleichzeitig wurde die Maisfläche um rund 8.500 Hektar oder um 12 Prozent zurückgenommen.

Die neue Alternativ-Kultur Hirse auf rund 2.000 Hektar stark ausgeweitet. Die Hirseanbaufläche hat sich somit fast verdreifacht.
Die Maisbauern haben neben dem Granulat Belem biologische Bekämpfungsmittel wie beispielsweise Fadenwürmer (Nematoden) oder Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt.

Nächste notwendige Schritte: Task-Force und Ursachen eruieren



Die Landwirtschaftskammer hat umgehend nach den ersten, unerwartet hohen Schäden eine Task-Force eingesetzt und eine Praxisbefragung bei den Maisbauern gestartet. Ziel der Task-Force ist es, den Maisanbau als Rückgrat der steirischen Landwirtschaft abzusichern und die vorhandenen Bekämpfungsmaßnahmen zu erhalten. Denn: Mais ist das wichtigste Futter für Geflügel, Schweine und Rinder.

Die Landwirtschaftskammer hat eine Befragung bei den Maisbauern gestartet, um die Gründe für das unterschiedlich starke Auftreten des Maiswurzelbohrers in den verschiedenen Regionen zu eruieren.

Landwirtschaftskammer fordert Forschungsmittel



Um diesen zerstörerischen Schädling in den Griff zu bekommen, bekräftigen Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein ihre Forderung an den Landesrat und an den Landwirtschaftsminister nach einer verstärkten Forschung und nach vermehrten Praxisversuchen: „Dazu brauchen wir dringend eine Fruchtfolge-Million.“

Offene Fragen müssen erforscht werden



Zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers unter steirischen Bedingungen sind noch viele wichtige Fragen offen. Nicht geklärt sind die pflanzenbaulichen Bekämpfungsmaßnahmen in der klein strukturierten steirischen Landwirtschaft, zumal die Fruchtfolge den Maiswurzelbohrer nicht stoppen kann. Entgegen der bisherigen wissenschaftlichen Meinung schädigt der Maiswurzelbohrer auch Fruchtfolgekulturen. Die Maiswurzelbohrer-Weibchen legen nämlich auch in diesen Kulturen Eier ab, sodass Schäden im folgenden Jahr vorprogrammiert sind. Titschenbacher und Pein: „Diese wichtigen Fachfragen können wir nur mit den zusätzlichen Forschungsgeldern klären.“ (lkö)

Weitere Informationen: www.diabrotica.de


Aktuelle Verbreitungskarte des Westlichen Maiswurzelbohrers in Deutschland



 



Diabrotica-Verbreitungskarten 2007 - 2014
Verbreitungskarte 2014
Verbreitungskarte 2013 (Käferfunde: 2.328)
Verbreitungskarte 2012 (Käferfunde: 6.262)
Verbreitungskarte 2011 (Käferfunde: 6.636)
Verbreitungskarte 2010 (Käferfunde: 494)
Verbreitungskarte 2009 (Käferfunde: 316)
Verbreitungskarte 2008 (Käferfunde: 299)
Verbreitungskarte 2007 (Käferfunde: 364)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Getreide-Aussaat auf Problemflächen in erste Oktoberdekade schieben!

 Winterraps ist überwiegend gut aufgelaufen

 Grünlandflächen jetzt auf Herbstzeitlose kontrollieren

 Winterraps: Wachstumsregulierung exakt planen

 Sachkunde: BVL-PSA-Datensammlung aktualisiert

  Kommentierte Artikel

 Fördert der Klimawandel Flutkatastrophen am Mittelmeer?

 Australien ruft Wetterphänomen El Niño aus

 Korallenbleiche in Karibik so schlimm wie nie zuvor

 Auch die Streuobsterzeuger beklagen zu viele Auflagen

 120 Millionen Euro im Jahr zusätzlich für die bayerische Landwirtschaft

 Bertelsmann-Studie: Özdemir hat erst wenige Vorhaben umgesetzt

 Europäische Union: Schweinebestände sinken überall

 Netzausbau im Südwesten wird Dutzende Milliarden Euro kosten

 Einfuhr von Stopfleber wird in der Schweiz nicht verboten

 Ampel hat zur Halbzeit viel umgesetzt - Eindruck aber schwach