Streit um GV-Mais zwischen USA und Mexiko geht weiter
Washington / Mexico Stadt - Das von Mexiko geplante Verbot von gentechnisch verändertem Mais sorgt weiter für Unmut in den Vereinigten Staaten.
(c) Remar - fotolia.com
In der vergangenen Woche hat Washington nun weiter eskaliert und technische Konsultationen im Rahmen des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (USMCA) beantragt. Die Maßnahme geht üblicherweise der Eröffnung eines Streitschlichtungsverfahrens voraus. In den USA wurde der Antrag von Politik und Wirtschaft als Zeichen der Stärke begrüßt.
Der Präsident des größten Bauernverbandes (AFBF), Zippy Duvall, erklärte, das geplante Verbot habe keine wissenschaftliche Basis und sei ein klarer Verstoß gegen das Freihandelsabkommen. Es drohten Einbußen für die heimischen Landwirte, und mexikanischen Familien werde der Zugang zu sicheren und günstigen Nahrungsmitteln verwehrt. Betont gelassen gab sich hingegen die mexikanische Regierung.
Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es, technische Konsultationen seien nicht kontroverser Natur, sondern im Gegenteil die Vorstufe einer kooperativen Lösung. Man werde nachweisen, dass das geplante Verbot den Handel nicht beeinträchtigen werde. Laut Ministerium soll das Verbot vor allem sicherstellen, dass Tortillas aus heimischem Mais hergestellt werden, um den Erhalt der Sortenvielfalt zu gewährleisten.
Erst im vergangenen Monat war die mexikanische Regierung auf Druck von Washington vorerst vom ursprünglich für Februar 2024 geplanten Verbot für den Einsatz GV-Mais als Futter und für die industrielle Nutzung abgerückt; die Verwendung für den menschlichen Verzehr soll aber weiterhin ein Ende finden. Nach Angaben des agrardiplomatischen Dienstes (FAS) der Vereinigten Staaten stammen rund 90 % der mexikanischen Maiseinfuhren aus den USA; vorwiegend handelt es sich um gentechnisch veränderte Sorten, die als Futtermittel dienen.