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17.02.2013 | 10:31 | Ölsaatenmarkt 

Südamerika erwartet Rekord-Sojaernte

Washington / Chicago - Die Aussicht auf eine südamerikanische Rekordernte von Sojabohnen in diesem Frühjahr scheint sich zu bestätigen.

Sojabohnen
(c) Dusan Kostic - fotolia.com
Dafür spricht auch, dass die betreffenden aktuellen Schätzungen für diese Länder relativ nah beieinander liegen. Lediglich für Argentinien sind sich die Marktexperten noch nicht einig.

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet in seinem Februar-Report für Südamerika - Argentinien, Brasilien und Paraguay - eine Ernte von insgesamt gut 144 Mio. t Sojabohnen, das wären 33 Mio. t mehr als 2012. Davon dürften den Washingtoner Fachleuten zufolge 53,0 Mio. t auf Argentinien entfallen, womit die jüngste Schätzung der Getreidebörse in Buenos Aires für das eigene Land um immerhin 3 Mio. t übertroffen würde.

Mit ihrer Schätzung von 83,5 Mio. t für Brasilien zeigt sich das USDA dagegen nur geringfügig optimistischer als die dem Agrarministerium in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab. Diese ging zuletzt davon aus, dass die brasilianischen Landwirte insgesamt 83,4 Mio. t Sojabohnen von ihren Feldern holen werden. Demnach wäre Brasilien erstmals der größte Sojabohnenerzeuger der Welt, noch vor den USA, wo im vergangenen Jahr 82,1 Mio. t eingebracht worden sind.

Weltweit insgesamt rechnet das USDA für 2013/14 mit einem Aufkommen von 269,5 Mio. t; das wären etwa 31 Mio. t oder 13 % mehr als im Vorjahr. Die globale Verarbeitung soll um gut 5 Mio. t beziehungsweise rund 2 % auf 232,1 Mio. t steigen.

Insgesamt dürften im Vergleich zu 2011/12 rund 11 Mio. t Sojabohnen mehr verbraucht werden. Die weltweiten Bestände, die in der vergangenen Saison aufgrund des Nachfrageüberhangs um fast 15 Mio. t auf 55,2 Mio. t abgebaut wurden, dürften nach der aktuellen USDA-Prognose in der laufenden Kampagne um etwa 5 Mio. t auf gut 60 Mio. t zunehmen; gemessen am Gesamtverbrauch wären dies 22,7 %.


Höhere US-Erzeugerpreise prognostiziert

Angesichts der relativ engen Versorgungslage im eigenen Land geht das Washingtoner Agrarressort davon aus, dass die US-Landwirte im bis Ende August dauernden Wirtschaftsjahr 2012/13 mit durchschnittlichen Erzeugerpreisen von 13,55 $/bu (371 Euro/t) bis 15,05 $/bu (412 Euro/t) rechnen können; das wären am unteren und oberen Ende jeweils 0,05 $/bu (1,40 Euro/t) mehr als noch im Januar erwartet worden war. Im Vermarktungsjahr 2011/12 hatten die US-Sojafarmer laut USDA-Schätzung im Mittel 12,50 $/bu (342 Euro/t) erlöst; in der Saison 2010/11 waren es 11,30 $/bu (310 Euro/t).

Ungeachtet der zuletzt höheren Erzeugerpreisschätzung zeigten die Pfeile für die Sojabohnenfutures an der Warenterminbörse in Chicago in den Tagen nach der Veröffentlichung des USDA-Reports nach unten. Für Preisdruck sorgten günstiges Erntewetter in Brasilien und Vorhersagen, die auf Regenfälle in den bislang zu trockenen argentinischen Anbaugebieten hindeuteten.

Händler wiesen darauf hin, dass sich die Importeure in den kommenden Wochen zudem eher für die neuen südamerikanischen Bohnen denn für US-Ware interessieren dürften. Der vordere Kontrakt auf Sojabohnen zur Lieferung im März 2013 kostete am vergangenen Mittwoch (13.02.) gegen 5:00 Uhr Ortszeit 14,11 $/bu (386 Euro/t); das entsprach einem Minus von etwa 3 % gegenüber dem Abrechnungskurs zum Ende der vorhergehenden Börsenwoche. (AgE)

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Chart für Sojabohnen an der CBoT (c) proplanta
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