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25.10.2016 | 09:46 | Getreideernte 

Swiss granum bilanziert Erntesaison 2016

Bern - Die diesjährige Erntesituation war mit Ausnahme beim Raps geprägt durch sehr tiefe Erträge bei allen Kulturen.

Getreideernte Schweiz 2016
(c) proplanta
Die Qualität der Weizenernte 2016 liegt mit Ausnahme der Hektolitergewichte höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Aufgrund der tiefen Erträge reicht die mahlfähige inländische Brotgetreidemenge nicht aus. Zur Sicherstellung der inländischen Versorgung werden deshalb zusätzliche Importe beantragt.

Die Kommission „Markt-Qualität Getreide“ von swiss granum, der Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, hat am 14. Oktober 2016 die Versorgungssituation der diesjährigen Ernte beurteilt. Grundlage bildeten folgende Erhebungen von swiss granum

- Gesamterhebung der Erntemengen bei den Erstübernehmern,
- Erntequalitätserhebung mit Ergebnissen der Schnelltests und der Laboruntersuchungen.

In die Beurteilung einbezogen wurden ebenfalls die Importe innerhalb des Zollkontingents Nr. 27 (Brotgetreide), die Importe aus den Freizonen sowie die Überlagerung aus der Ernte 2015 auf Stufe Sammelstelle/Handel.

Brotgetreide



Sowohl Brotweizen mit - 24.4% wie auch Roggen (- 30.0%) und Dinkel (- 10.5%) weisen dieses Jahr deutlich tiefere Erntemengen aus als im vergangenen Jahr. Die Durchschnittserträge sind bei allen Kulturen sehr tief. Die nicht backfähigen Brotgetreidemengen belaufen sich auf rund 26‘000 t und sind etwas tiefer als in einem Durchschnittsjahr.

Die Qualitätserhebungen von swiss granum und den Marktpartnern zeigen einerseits deutlich höhere Protein- und Feuchtglutengehalte als im Vorjahr. Diese sowie die Zeleny-Werte und die Fallzahlen können als gut bezeichnet werden. Andererseits ist das Hektolitergewicht jedoch tief bis mittelmässig, was sich in einer tieferen Ausbeute nach der Reinigung bemerkbar macht. Eine abschliessende Beurteilung der Qualität der Ernte 2016 ist erst anhand der Ergebnisse der Backtests möglich. Diese werden am 22. November an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum präsentiert.

Die mahlfähige Brotgetreidemenge von 314‘580 t aus der Ernte 2016 ergänzt mit den Importen sowie den Lagermengen aus der Ernte 2015 reicht nicht aus, um den Mühlebedarf von 470‘000 t decken zu können. Gleichzeitig sind sich alle Marktpartner einig, dass Schmachtkörner zu einer tieferen Ausbeute bei der Vermahlung führen werden.

Aus diesen Gründen wird swiss granum einen Gemeinschaftsantrag zur Erhöhung der Zollkontingentsmenge um 30‘000 t für das Jahr 2017 einreichen. Dadurch kann die inländische Versorgung mit Brotgetreide sichergestellt werden. Zusätzlich wird am eingereichten Antrag zum Vorbezug der Teilmenge des 2. Quartals des Zollkontingents Nr. 27 für die Freigabe im 1. Quartal 2017 festgehalten.

Futtergetreide



Bei allen Futtergetreidearten konnten ebenfalls deutlich tiefere Erträge verzeichnet werden. Im Vergleich zum Vorjahr am stärksten betroffen war Futterweizen mit einem Rückgang von - 30.4% gefolgt von Triticale (- 27.7 %) und Gerste (- 20.0%). Ausstehend sind aktuell noch die Zahlen zur Körnermaisernte. Diese Erhebung wird per Ende November erfolgen.

Ölsaaten / Eiweisspflanzen



Beim Raps war 2016 ein Normaljahr zu verzeichnen. Insgesamt wurden 71‘900 t geerntet, was verglichen mit dem Vorjahr einem Rückgang von 17.4% entspricht. Die Erntemengen für Soja und Sonnenblumen werden erst Ende November erhoben.

Die Erntemengen der Eiweisspflanzen waren dieses Jahr mit Ausnahme der Ackerbohnen ebenfalls tiefer.
swiss-granum
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