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30.01.2008 | 06:41 | Tabakanbau 

Tabakbauern sollen leichter auf Petersilie und Co. umsteigen können

Mainz - Künftig wird es Erzeugern von Arznei- und Gewürzpflanzen leichter möglich sein, Zusammenschlüsse zu gründen, um so dem Strukturwandel in Tabakregionen zu begegnen.

Tabakanbauer
(c) proplanta
Das teilte Landwirtschaftsminister Hendrik Hering mit. Die Landesregierung hat durch Rechtsverordnung die Mindestanbaufläche oder Mindesterzeugungsmenge sowie Mindestdauer eines Liefervertrages für Arznei- und Gewürzpflanzen zwischen anerkannten Erzeugergemeinschaften und Unternehmen der Be- und Verarbeitung oder der Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse bestimmt. Durch diese auf die Tabakregionen abgestimmten Festlegungen wird gleichzeitig eine Förderung angeboten, um einen Anreiz zur engen Zusammenarbeit zwischen den Erzeugern zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Be- und Verarbeitung und Vermarktung zu stärken. Auf diese Weise soll der Absatz mit Erlösvorteilen für die Erzeuger gesichert werden. Die Förderung wird in Form von Zuschüssen gewährt.

Als Beispiel eines solchen Zusammenschlusses nannte Hering die Gründung der „Erzeugergemeinschaft Pfalzkräuter“, in der sich 13 Tabakpflanzer zusammengeschlossen haben, um in Zusammenarbeit mit dem Tabakverarbeiter Jakob Metz KG aus Herxheim-Hayna in die Erzeugung von Trockenkräutern, speziell von Petersilie, einzusteigen. „Ich hoffe, dass dem Beispiel der Gründungsmitglieder weitere Betriebe folgen“, erklärte Hering. Das Unternehmen Jakob Metz KG wolle im Jahr 2008 zunächst Kräuter von 50 Hektar Anbaufläche verarbeiten. In den Folgejahren solle der Anbau dann auf gut 200 Hektar ausgedehnt werden.

„Diese Umstellung auf den Kräuteranbau zeigt, dass eine Reihe von Tabakpflanzer bereits auf einem weiteren Weg sind und sich aktiv nach Alternativen für den Tabakbau umsehen“, so der Landwirtschaftsminister in Mainz.

Hering führte aus, dass der EU-rechtlich vorgesehene Wegfall der gekoppelten EU-Tabakprämie ab 2010 zu empfindlichen Einkommenseinbußen für die rheinland-pfälzischen Tabakbauern führen werde. „Daher ist es richtig, dass Alternativen gesucht werden. Wir unterstützen deshalb den Anpassungsprozess, in dem wir bei der Gründung von Erzeugergemeinschaften helfen. Wir begleiten und fördern die Tabakpflanzer und ermuntern sie, ihre Kompetenzen und Ressourcen in neue und zukunftsorientierte Geschäftsfelder einzubringen“, erklärte Hering.

Parallel dazu versuche die Landesregierung in Brüssel zu erreichen, dass die produktgebundene EU-Prämie, die ab 2010 noch mindestens die Hälfte der historischen Tabakprämie beträgt, wenigstens bis zum Jahr 2013 an die Tabakpflanzer gezahlt werden kann, so der Minister. Ziel sei es, durch eine Verschiebung des einschneidenden Prämienabbaus eine längere Übergangsphase für die Anpassungen an die Erfordernisse des Marktes zu gewinnen. (PD)
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