Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

02.09.2019 | 14:50 | Ernte 2019 

Thüringen: Bauern fahren nur unterdurchschnittliche Ernte ein

Mellingen - Angesichts des zweiten trockenen Jahres in Folge pochen Thüringens Bauern auf finanzielle Unterstützung beim Ausgleich von Ertragsausfällen.

Ernteausfälle 2019
Bei den Bauern herrscht nach der diesjährigen Ernte Ernüchterung. Die zunehmenden Witterungsextreme zwingen die Landwirte, Vorsorge zu treffen. (c) proplanta
Neben einer staatlich geförderten Gefahrenversicherung sollte es auch eine Risikorücklage geben, die Landwirte mit einem Teil ihrer Gewinne steuerfrei für schlechte Zeiten bilden könnten, verlangte der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wagner, am Montag bei der Vorstellung der diesjährigen Ernteergebnisse in Mellingen.

Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Linke) kündigte dazu  eine entsprechende Bundesratsinitiative mit ihren Ressortkollegen nach der Agrarministerkonferenz Ende September an. «Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf», sagte Keller. Instrumente der Risikovorsorge seien notwendiger denn je, damit Betriebe künftig Extremwetterereignisse besser kompensieren könnten. Außerdem müsse die Forschung zu Anbau und Züchtung von robusteren Sorten vorangetrieben werden. Die Zunahme der Extremsituationen habe zum Teil existenzbedrohende wirtschaftliche Auswirkungen für die Landwirte.

Bei großer Hitze und Trockenheit haben Thüringens Bauern in diesem Jahr nur eine äußerst durchwachsene Ernte eingefahren. Die Erträge seien zwar etwas besser ausgefallen als im ebenfalls von Dürre geprägten Vorjahr. Allerdings lägen sie weit unter dem langjährigen Durchschnitt, sagte Verbandspräsident Wagner.

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen wurden in Thüringen rund 2,5 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Trotz gewachsener Anbaufläche lag der Ertrag damit knapp zwei Prozent unter dem sechsjährigen Mittel.

Eine stark unterdurchschnittliche Ernte gab es ebenfalls beim Raps. Aufgrund der schlechten Aussaatbedingungen im vergangenen Jahr wurde Raps auf einer fast 30 Prozent kleineren Fläche als noch 2018 angebaut. Auch die Obsternte fiel in diesem Jahr durchwachsen aus.

Die Erdbeeren hätten unter dem kühlen Frühjahr gelitten, Sauerkirschen und Pflaumen bildeten aufgrund der Trockenheit kleinere Früchte. Beim Wein wird allerdings eine besondere Qualität erwartet.

Regional gebe es bei Ertrag und Qualität große Unterschiede. Während die Landwirte im Nordwesten Thüringens und im Altenburger Land noch zufrieden seien, sieht es laut Wagner im Thüringer Becken schlechter aus. Auch hätten die geringeren Erträge nicht durch höhere Preise kompensiert werden können. Die Folgen des Klimawandels würden ökologisch und konventionell wirtschaftende Landwirte gleichermaßen treffen.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken