Dafür sorgen die derzeitigen Witterungsbedingungen für einen reibungslosen Abschluss der Getreide- und
Rapsernte, die bisher trocken und verlustarm eingebracht wurde. Erste Auswertungen der Besonderen Ernteermittlung zeigen, dass sowohl die Mengen als auch die Qualitäten besser ausfallen als erwartet.
Derzeit sind knapp Dreiviertel der Proben untersucht und so sehen sie aus, die mittleren, vorläufigen Erträge in der siebten Erntewoche, mit den Abweichungen zu 2014, dem langjährigen Mittel von 2009 bis 2014 und der Ertragsspanne: Winterweizen: 71,9 dt/ha (-15 % / 71,9 dt/ha / 30,8-100,8 dt/ha) Winterroggen: 63,5 dt/ha (-18 % / 65,5 dt/ha / 33,0-105,5 dt/ha) Wintergerste: 72,7 dt/ha (-12 % / 69,7 dt/ha / 44,3-114,3 dt/ha) Wintertriticale: 64,0 dt/ha (-11 % / 59,1 dt/ha / 35,6-95,9 dt/ha) Sommergerste: 55,0 dt/ha (-15 % / 55,4 dt/ha / 23,2-85,8 dt/ha) Winterraps: 37,0 dt/ha (-20 % / 38,7 dt/ha / 9,0-59,1 dt/ha).
Bei den Qualitätsparametern Besatz und Auswuchs sind die überwiegenden Partien bisher unauffällig, ebenso der Mutterkornbesatz bei Winterroggen und -triticale. Die durchschnittlichen Feuchtegehalte liegen bei Getreide zwischen 12 und 13,0 % und somit deutlich unter den Gehalten der Vorjahre. Das bedeutet, dass eine Vielzahl von Flächen mit Unterfeuchten gedroschen wurde, bei denen der auf 86 % TS bezogene Nettoertrag höher ausfällt als der geerntete Bruttoertrag.
Dasselbe trifft auch auf
Winterraps zu mit einer mittleren Feuchte von 6,7 %, dessen Ertragsberechnungen auf 91% basieren. Von den bisher untersuchten Winterweizenproben beträgt der mittlere Rohproteingehalt (RP) 13,8 %, bei den meisten Partien über 14 %. Bei der Sommergerste liegt der mittlere RP derzeit bei 11,2 %, also noch im optimalen Bereich für
Braugerste im Sinne von Verarbeitbarkeit und Bierqualität. Die bisher untersuchten Partien haben einen mittleren Vollgerstenanteil von beachtlichen 96 % (> 85 % sind Braugerstennorm).
Bei Winterraps ist bisher ein mittlerer RP von 19,8 % und ein mittlerer Rohfettgehalt von 44,5 % erreicht. Die Hektolitergewichte werden bei Winterweizen und
Wintergerste ermittelt. Mit 80,9 kg/hl erreichten der überwiegende Probenanteil bei Weizen den Qualitätsstandard von > 77 kg/hl.
Die Wintergerste hat im Mittel mit 63 kg/hl beim Hektolitergewicht eine sehr gute Qualität. Die Tausendkornmasse bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre, nur bei Winterrogen und Winterraps ist sie bisher im Mittel auffällig niedriger, was auf kleinere Körner hindeutet und sich am Ertrag wiederspiegelt. Der bisher festgestellte Fusarienbesatz ist niedrig, dementsprechend unauffällig ist auch der Mykotoxinstatus bei Getreide.
Quelle: Sabine Wagner / TLL