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30.04.2016 | 01:01 | Vegetationsreport 

Tipps zum Pflanzenschutz im Getreide

Dresden - Bei weit entwickelter Wintergerste entfaltet sich bereits das Fahnenblatt (BBCH 37-39), in höheren Lagen ist das BBCH 32/33 erreicht. Durch die Niederschläge hat sich sortenbedingt Rhynchosporium stärker ausgebreitet bzw. es wurden Infektionen gesetzt.

Pflanzenschutzmaßnahmen im Getreide
(c) proplanta
Mehltau und Zwergrost sind meist im unteren Blattbereich unterschiedlich stark und Netzflecken relativ gering vorhanden. In weit entwickelten Beständen sind die oberen neu zugewachsenen Blätter meist noch befallsfrei. Die Krankheiten treten vor allem in dichten und gut gedüngten Beständen auf.

In Abhängigkeit vom Krankheitsdruck ist eine Einmalbehandlung im Zeitraum von der Ausbildung des letzten Blattes bis zum Grannenspitzen (BBCH 39-49) empfehlenswert. Doppelbehandlungen rechnen sich meist nicht. Auf leichten Standorten mit geringer Ertragserwartung bzw. geringem Krankheitsdruck sind die preisgünstigeren Azolvarianten ausreichend.

Beim Winterroggen (BBCH 32-39-49) ist das Krankheitsauftreten unterschiedlich ausgeprägt. In weit entwickelten Beständen haben sich örtlich Braunrost, Rhynchosporium, und Mehltau schon auf die oberen Blattetagen ausgebreitet. Allerdings ist in diesem Jahr der Braunrostbefall noch nicht so massiv wie im letzten Jahr. Bei Beständen, die erst das BBCH 32/33 erreicht haben, ist teils höherer Krankheitsbefall vorhanden.

Der optimale Behandlungstermin gegen den Braunrost ist das BBCH 47–61. Bei einem zeitigen Fungizideinsatz sind höhere Aufwandmengen für eine längere Dauerwirkung notwendig. Strobilurine und Carboxamide haben auf ertragreichen Standorten deutliche Vorteile. Auf ertragsschwächeren Standorten sind Azolvarianten ökonomischer.

Zeitig gedrillter Winterweizen hat auch schon das BBCH 34-37 erreicht, ansonsten ist noch das BBCH 31-32 vorhanden. In anfälligen Sorten hat sich der Mehltau am Halm und auf den Blättern weiter ausgebreitet. In einigen Sorten wurde Gelbrost ermittelt. Bereits im Vorjahr hat sich gezeigt, dass auch laut Sortenlisten weniger anfällige Sorten befallen waren. Im pfluglos bestellten Stoppelweizen wurden schon DTR-Blattflecken nachgewiesen. Septoria tritici ist in vielen Beständen vor allem im unteren Blattbereich zu finden.

Die Triticale-Bestände, die das BBCH 33-37 erreicht haben, sind bis auf etwas Mehltau meist noch befallsfrei. Die Sorte Agostino zeigt stärkeren Befall mit Rhynchosporium. Gelbrost wurde auch in weniger anfälligen Sorten beobachtet. Wird Gelbrost festgestellt (meist im unteren Blattbereich nesterweise beginnend), ist ein Fungizideinsatz ratsam.

In Wintergerste, Wintertriticale und Winterrogen sind einzelne Blattläuse zu finden. Eine ertragswirksame Gefährdung als Virusvektoren besteht hier nicht mehr. Im Winterweizen ist die Gefährdung noch nicht ganz vorbei. Kontrollieren Sie Ihre Bestände!
Elke Weiske / LfULG Dresden
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