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05.02.2020 | 12:15 | Vorratsschutz 

Tipps zur Bekämpfung von Mäusen und Ratten in Vorratslagern

Karlsruhe - Im Ratgeber "Integrierter Pflanzenschutz 2020 - Ackerbau und Grünland" informiert das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg zusammen mit dem LAZ BW und den Regierungspräsidien über aktuelle Möglichkeiten der Bekämpfung von Mäusen und Ratten in Vorratslagern.

Bekämpfung Mäuse Ratten in Vorratslagern
Ein besonderes Problem in gelagerten Vorräten sind Mäuse und Ratten. (c) Oleg Kozlov - fotolia.com
Ein besonderes Problem in gelagerten Vorräten sind Mäuse und Ratten. Sie haben es eher auf verarbeitetes Getreide abgesehen, können aber auch im Getreidelager großen Schaden durch ihren Fraß anrichten. Ebenso bedeutend ist die Verunreinigung des Getreides durch Kotkrümel. Ihr Auftreten kann bei Kontrollen anhand von Kot, Fraß- und Laufspuren gut erkannt werden. Schon bei den ersten Hinweisen sollte reagiert werden, um eine Vermehrung der Nager zu verhindern.

Mittel gegen Mäuse

Für Vorratsgüter sind nur noch Ratron Giftlinsen als Pflanzenschutzmittel zugelassen. Das Mittel kann in geeigneten Köderstationen im Innenbereich ausgelegt werden. Sie müssen regelmäßig auf Fraßspuren kontrolliert werden, bis keine Aufnahme mehr erfolgt.

Tipps zur Bekämpfung von Ratten

Rattenköderboxen werden bevorzugt im Außenbereich platziert, um die Zuwanderung zu verhindern. Zum Beködern stehen nur Biozidprodukte mit den Wirkstoffen Bromadiolon, Coumatetralyl, Difenacoum, Brodifacoum, Difethialon, Flocoumafan u.a. zur Verfügung.

Im Pflanzenschutz Sachkundige können im eigenen Betrieb (nicht für Dritte) diese Blutgerinnungshemmer der zweiten Generation gelegentlich und in geringem Umfang anwenden (also nicht täglich oder auch nur einmalig eine große Menge).

Hinweise zur Wahl der Standworte und der Anzahl der Köderstationen sind in der Gebrauchsanleitung zu finden. Der Köder muss attraktiver sein als die Vorräte. Bei Akzeptanzproblemen ist der Köder zu wechseln. Die Köderstationen sind möglichst alle 2 bis 3 Tage zu kontrollieren.

Verendete Ratten und Mäuse sind zu entfernen, damit es zu keinen Sekundärvergiftungen bei Katzen, Hunden und anderen Tieren kommt. Beim Auslegen der Köder und beim Entfernen toter Tiere sind Schutzhandschuhe zu tragen.

Beim Einsatz von Gerinnungshemmern gegen Nager im Vorratsschutz müssen die vorgeschriebenen Warnhinweise angebracht werden. Die Anwendungen sind, wie bei Pflanzenschutzmitteln, zu dokumentieren. Die Bekämpfung sollte erst beendet werden, wenn der tägliche Köderverzehr unter 5% der maximalen Fraßmenge fällt. Als begleitende Maßnahmen sind das Abdichten der Gebäude und das Entfernen von Futterresten und Wasserstellen wichtig.
LTZ Augustenberg
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