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19.08.2016 | 06:35 | Ackerbau 

Tipps zur Bekämpfung von Wurzelunkräutern nach der Ernte

Karlsruhe - Vor allem in Getreide war in diesem Jahr überregional ein deutlicher Anstieg des Durchwuchses von Winden zu beobachten. Dabei standen sowohl Zaun- als auch Ackerwinde im Vordergrund. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um dagegen vorzugehen.

Wurzelunkräuter bekämpfen
Quecke (c) proplanta
Die nachhaltige Bekämpfung von Winden und Quecken ist auf der Stoppel sehr gut möglich. Es gibt nämlich einige gute Möglichkeiten um Wurzelunkräuter zu diesem Zeitpunkt effektiv bekämpfen zu können.

Besonders wichtig dabei ist, dass die Unkräuter zum Zeitpunkt der herbiziden Anwendung über ausreichend Blattmasse verfügen. Die besten Wirkungsgrade werden bei einer Wuchshöhe bzw. bei einer Trieblänge von ca. 15 bis 20 cm erzielt. Entscheidend bei dieser Maßnahme ist auch, dass die darauffolgende Bodenbearbeitung erst beim Einsetzen der Vergilbung bzw. nach der Vergilbung der Unkräuter durchgeführt wird. Nur dann kann die Wirkung der Herbizide voll zum Tragen kommen.

Zur Stoppelbehandlung sind diverse glyphosathaltige Produkte und Starane XL für die Maßnahme gegen Zaunwinde zugelassen. 5 Liter/ha Kyleo sind eine weitere wichtige Möglichkeit um den Besatz effektiv zu dezimieren. Das Produkt Kyleo enthält neben Glyphosat auch den Wuchsstoff 2,4-D. Dieser wird zwar überwiegend von den Blättern aufgenommen, der Restwirkstoff im Boden kann aber auch den Keimling der nachfolgenden Kultur schädigen. Deshalb sollten zwischen der Ausbringung und der Aussaat der Folgekultur unbedingt folgende Abstände zur eingehalten werden:

Kultur  Winterraps,
 Senf
 Ackerbohnen, 
 Erbsen
 Zwischenfrüchte,
 Zwischenfrucht- 
 Senf
 Klee-Arten,  
 Luzerne
 Phacelia
 Gräser  Getreide
empfohlener Abstand bis zur Aussaat in Tagen  28  21  14  7  3


Hinweis:
Beim Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln muss die Auflage NG352 zwingend beachtet werden. Die besagt: „Bei der Anwendung des Mittels ist ein Abstand von 40 Tagen zwischen Spritzungen einzuhalten, wenn der Gesamtaufwand von zwei aufeinanderfolgenden Spritzanwendungen mit diesem und anderen glyphosathaltigen Pflanzenschutzmittel die Summe von 2,9 kg Glyphosat/ha überschreitet.“

Achtung: Bei anschließendem Anbau einer öVF-Zwischenfrucht, darf nach der Ernte der Vorfrucht kein chemischer Pflanzenschutz durchgeführt werden. Die Unkrautbekämpfung auf der Stoppel muss in diesem Fall mechanisch durchgeführt werden.

(Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 18.08.2016)

LTZ Augustenberg
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