Das erspart Bekämpfungsmaßnahmen in den Folgejahren. Für eine hohe Keimrate muss möglichst sofort nach der Ernte von Druschfrüchten (auf kurze Häcksellänge und gute Strohverteilung achten!) eine flach krümelnde Stoppelbearbeitung durchgeführt werden (auf Flächen ohne Fahrspuren: Bearbeitungstiefe ca. 3 - 6 cm, schräg zur Druschrichtung). Dadurch wird unter den aktuell sehr trockenen Bedingungen die zum Erntezeitpunkt i. d. R. noch vorhandene Restfeuchte im Oberboden für die Samenkeimung gut genutzt.
Die flache Stoppelbearbeitung ist auf den Böden ausreichend, die locker, porenreich und intensiv durchwurzelt sind. Sie verhindert zudem, dass z. B. Ausfallsamen in größere Bodentiefen eingebracht werden, aus denen sie später in Schüben immer wieder aufwachsen. Geeignet sind Schwer- oder Rotorstriegel (Arbeitstiefen: 1 - 3 cm), Flachgrubber (Arbeitstiefen: 4 - 6 cm), entsprechend einstellbare Kurzscheiben- bzw. Spatenrolleggen (Arbeitstiefen: 5 - 6 cm) sowie Kombinationsgeräte.
Die Arbeitsqualität der eingesetzten Geräte lässt sich wie die Bodenstruktur durch Aufgraben oder die Spatendiagnose beurteilen. Scheibeneggen, insbesondere Kurzscheibeneggen, hinterlassen in der Stoppel meist keinen durchgängig gelockerten Boden. Sie werfen allerdings genügend Bodenmaterial auf, um Ausfallgetreide zu bedecken und zum Keimen anzuregen. Quecken oder Disteln lassen sich auf diese Weise nicht regulieren. Dies muss die Grundbodenbearbeitung leisten.
Durch Flachgrubber mit Flügelscharen wird eine ganzflächige Arbeit erzielt. Schmale Schare ritzen den Boden meist nur streifenweise. Der Zugleistungsmehrbedarf für die Flügelausrüstung ist gering. Schwergrubber sind auf Grund ihrer i. d. R. größeren Arbeitstiefe weniger geeignet.
Für eine gute Keimung ist in diesem sehr trockenen Jahr 2015 ein Walzengang z. B. mit einer nachlaufenden Prismen- oder Spiral-Packerwalze bei der Stoppelbearbeitung empfehlenswert. Dadurch werden auch Hohlräume beseitigt, die Schnecken als Unterschlupf dienen.
Die Aussaat von Zwischenfrüchten lässt sich zeit- und kostensparend mit der Stoppelbearbeitung kombinieren. Gut gelungene Zwischenfruchtbestände unterstützen die Sanierung von Strukturmängeln des Bodens, indem die Wurzeln den aufgebrochenen Boden stabilisieren. Sie verbessern zudem nach ihrem Aufgang den
Erosionsschutz, wirken unkrautunterdrückend und vermindern die N-Auswaschung. Bodenverdichtungen sollten vor der Zwischenfruchtaussaat durch tieferes Grubbern aufgebrochen werden.
Quelle: Dr. Walter Schmidt, Ellen Müller, LfULG