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30.01.2016 | 13:03 | Pflanzenmesse IPM 
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Topfpflanzen im Garten sind out

Essen - Schwere Zeiten für Usambaraveilchen, Begonie & Co.: Während die grüne Branche im vergangenen Jahr mit einem Umsatzplus von rund 1,5 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro weiter wachsen konnte, ging der Absatz von Topfpflanzen deutlich zurück.

Gepflegter Rasen statt wildem Grün
Der neue Rasenmäher und die gemütlichen Outdoormöbel stehen derzeit ganz oben auf den Wunschlisten vieler Garten- und Balkonfreunde. Lebendes Grün wie Topfpflanzen ist dagegen weniger gefragt. Die grüne Branche trifft sich ab Dienstag in Essen zur Pflanzenmesse IPM. (c) proplanta
Vor allem Zimmerpflanzen müssen derzeit nach Beobachtungen der Branche um ihren angestammten Platz auf den Fensterbänken bangen.

Ein deutliches Plus konnten dagegen die Anbieter von Garten- und Balkonmöbeln verbuchen. Daneben sei Zubehör für das grüne Wohnzimmer wie Sonnenschutz ebenso gefragt wie neue Gartenmaschinen, berichtete der Industrieverband Gartenbau (IVG).

Das Thema «Zimmergarten» sei nicht mehr so modern wie noch vor einigen Jahren, berichteten die IVG-Experten. Volle Fensterbänke mit verschiedensten Zimmerpflanzen seien heute eher selten zu finden.

Architekturtrends bei Neubauten wie bodentiefe Fenster führten zudem oft zu einem Verzicht auf die klassische Fensterbank. Wenn trotzdem noch lebendes Grün gefragt sei, könnten vor allem besonders pflegeleichte Exemplare wie Kakteen punkten.

Rund 104 Euro gaben die Bundesbürger im Durchschnitt im vergangenen Jahr pro Kopf für Blumen und Zierpflanzen aus. Das waren etwa drei Euro weniger als noch im Jahr 2014. Mit jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben von 37 Euro blieben dabei die Ausgaben für Schnittblumen nahezu unverändert.

Beim lebenden Grün konnten sich lediglich die Züchter von Stauden und Kräutern über eine steigende Nachfrage freuen. Insgesamt ging der Markt für Pflanzen nach Informationen des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) im vergangenen Jahr jedoch um knapp zwei Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro zurück.

Für die Zukunft hofft die Branche auf wachsende Blumenexporte etwa nach China. In den vergangenen Jahren seien Schnittblumenimporte in das Land deutlich gewachsen. Derzeit sei China mit einem Anteil von 4,8 Prozent Zielland für Ausfuhren aus Europa. Gefragt seien Blumen vor allem als repräsentativer Schmuck etwa für Hochzeiten, Hotels oder Restaurants.

Nachholbedarf sieht die Branche dagegen bei der Ausgabefreudigkeit der Deutschen zum Muttertag. Trotz im vergangenen Jahr gestiegener Ausgaben können sich französische Mütter nach den Branchenzahlen mit einem Durchschnittsbon von 28 Euro europaweit offenbar über besonders dicke Blumensträuße freuen.

Erst mit einigem Abstand folgten im vergangenen Jahr die Niederlande und Deutschland, wo Söhne und Töchter für den Blumengruß mit durchschnittlichen Ausgaben von 21 Euro, beziehungsweise 19 Euro, deutlich weniger tief in die Tasche gegriffen hätten.

Dabei wurde in Deutschland immer mehr Grün und Gartenzubehör im Internet bestellt. Nach einem Umsatzplus um 20 Prozent im Jahr 2014 kletterte der E-Commerce-Umsatz der Branche im vergangenen Jahr weiter um 13,8 Prozent auf die neue Rekordmarke von 597 Millionen Euro.

Von Dienstag bis Freitag (26. bis 29. Januar) werden bei der Essener Messe 1.585 Aussteller aus 48 Nationen neue Trends der grünen Branche zeigen. Die Messe ist nur für Fachbesucher geöffnet.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 06.03.2016 08:09 Uhrzustimmen(61) widersprechen(63)
die freude an farbenfrohen schnittblumen ist typisch für den naturfernen großstadtmenschen und ein zeichen dafür, dass er noch nicht vollkommen zum zombie verkommen ist
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