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19.10.2022 | 09:24 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Trespen und Ackerfuchsschwanz bleiben eine Herausforderung

Karlsruhe - Die erfahrene Backnanger Pflanzenschutz- und Anbauberaterin A. Bäuerle vom Landwirtschaftsamt Backnang weis, dass die Aussaat der Wintergerste im Landkreis bereits abgeschlossen ist und, dass zum Teil auch Winterweizen schon gedrillt wurde.

Herbizidbehandlung
(c) proplanta
Die Saat von Winterweizen auf Trespen- und Ackerfuchsschwanz-belasteten Flächen, sollte so weit möglich, noch etwas hinausgeschoben werden. Denn jede Konkurrenzpflanze, die vor der Aussaat der Kultur aufgegangen ist, muss nachher nicht bekämpft werden.

In bereits aufgelaufenen Beständen den Zuflug von Blattläusen und Zikaden kontrollieren. Blattläuse können das Gelbverzwergungsvirus übertagen. Sie fliegen, z.B. aus benachbartem Ausfallgetreide oder Grünland, aus Zwischenfrüchten, aber auch aus noch stehendem Mais ein. Zikaden können das Weizenverzwergungsvirus übertragen. Aufgrund ihrer hohen Mobilität sind sie kaum bekämpfbar, vor allem nicht nachhaltig. Der Bekämpfungsrichtwert von Blattläusen im Getreide im Herbst liegt bei 20% besiedelte Pflanzen.

Praxistipps: Kontrollen der Kulturen an 5 Stellen mit jeweils mindestens 5 Pflanzen spätestens ab dem 2-Blatt-Stadium bei milder Witterung durchführen. Optimal bei Sonnenschein, die Blattläuse sind dann als dunkle Punkte erkennbar. Aber Vorsicht, dass es zu keiner Verwechslung mit kleinen Erdklumpen kommt, die sich ebenfalls als dunkle Punkte zeigen. Immer die Resistenzproblematik im Blick behalten. Deshalb keine vorbeugenden Behandlungen bei geringerem Befall durchführen.

Hinweis: Mögliche Präparate können dem Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2022 - Ackerbau und Grünland“ auf S. 48 entnommen werden. Bienengefährdung und Anzahl der Anwendungen beachten.

Praxistipps: Eine mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Striegel als unterstützende Maßnahme zur Unkrautbekämpfung kann auch im Herbst ins Auge gefasst werden, wenn die Bedingungen passen. Auf mit Ackerfuchsschwanz belasteten Standorten - die im Kreis leider auch immer mehr zunehmen – muss bei der noch anstehenden Aussaat ganz besonders sorgfältig gearbeitet werden.

Elementar wichtig ist ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett, so dass sich der Herbizidfilm der Bodenherbizide optimal ausbilden kann. Auf eine gleichmäßige Saatgutablage mit ausreichend Bodenbedeckung, um Kulturschäden zu vermeiden, ist ebenfalls zu achten. Spätestens zum Spitzen des Ackerfuchsschwanzes mit Flufenacet-haltigen Präparaten in Kombination mit Prosulfocarb reagieren, z.B. Boxer + Malibu, Boxer Cadou SC Pack, Herold SC + Boxer, ….

(Informationen des Rems-Murr-Kreis vom 17.10.2022)
LTZ Augustenberg
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