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06.07.2018 | 09:05 | Strohernte 

Trockenheit führt auch zu Strohknappheit

Hannover - Die Trockenheit stellt Landwirte vor Probleme: Aufgrund der zu erwartenden extrem schwachen Getreideernte fehlt ihnen eine ausreichende Menge an Futtergetreide und auch an Stroh für ihre Tiere.

Strohernte
(c) proplanta
Auch die Grassilage wird geringer als in den Vorjahren ausfallen, sodass eigene Futtermittel für Rinder und Kühe knapp werden. Von Futtermittel-Zukäufen ist jetzt schon die Rede, was sich schlussendlich auf die Kosten auswirken wird, hat eine Umfrage des Landvolk-Pressedienstes ergeben. Doch nicht alle Landwirte verwer-ten ihr Stroh. Immer gab es Ansätze und Ideen, Stroh anderweitig zu vermarkten.

Das Bioenergiekraftwerk Emsland (BEKW) sucht als erstes mit Stroh befeuertes Kraftwerk Deutschlands Alternativen zum Getreidestroh als Energieträger. Reststoffe - wie der landwirtschaftliche Energieträger Stroh - stehen nicht in direkter Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelerzeugung und bieten ein beachtliches, jedoch bislang nahezu ungenutztes Energiepotenzial. In Deutschland fallen jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen (t) Stroh als Nebenprodukt der Getreideerzeugung an.

Studien zufolge könnten davon zwölf Mio. t energetisch genutzt werden. Stroh bietet nach Holz das zweitgrößte Energiepotenzial im Bereich der Biomasse und ist unter den Reststoffen die größte bislang weitgehend unerschlossene Energiequelle Deutschlands. „Es gibt keine direkte Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung, denn es werden keine zusätzlichen Flächen benötigt“, erklärt Stefan Endt vom BEKW.

„Unser Jahresbedarf an Stroh beträgt zurzeit 75.000 t, überwiegend aus Weizenstroh. Da wir sehr gute Erfahrungen mit Rapsstroh gemacht haben, möchten wir diesen Anteil von derzeit drei Prozent erhöhen“, fordert Endt Landwirte auf, sich bei der energetischen Nutzung von Rapsstroh einzubrin-gen. Es sei zu schade, dass es auf dem Feld liegen bleibt, und durch die Erlöse aus dem Strohverkauf können Landwirte ihre wirtschaftliche Situation verbessern.

Die Sorge der fehlenden Humusbildung durch die Strohabfuhr kann Endt nehmen: „Wir haben die Möglichkeit durch den Rücktransport unserer Rostasche als zertifizierten Dünger den Stoffkreislauf wieder zu schließen.“ In Deutschland wird Raps auf etwa 1,4 Mio. Hektar pro Jahr angebaut, daraus resultiert allein für Deutschland ein nutzbares Aufkommen von etwa sieben Mio. t Rapsstroh, das zur Gewinnung von Bioenergie genutzt werden kann.

„Hier sehen wir Potenzial und können Kapazitäten von 50.000 t Raps- oder Erbsenstroh aufnehmen. Im Moment beziehen wir Stroh aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland. Lieber möchten wir vor Ort den Landwirten ein weiteres Standbein bieten“, sagt Endt. Je nach Qualität, Entfernung und Liefermonat zum Kraftwerk und Rest-feuchte schwankt der Preis zwischen 75 bis 95 Euro/t Anlieferung Kraftwerk.

Weitere Infos finden Interessierte unter www.bioenergie-emsland.de.
lpd
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