Welche Folgen haben die extrem frostigen Temperaturen auf Winterungen? Willi Zellner von der Marktberichtstelle im Bayerischen
Bauernverband erklärt, wie es den Pflanzen derzeit auf den Feldern geht.
„Grundsätzlich sind für eventuelle Frostschäden Temperatur, Temperaturschwankungen, Frostdauer und Schneehöhe maßgebend. Daneben sind die Pflanzen unterschiedlich empfindlich“, sagt Zellner. Am besten vertrügen Weizen und Roggen frostige Temperaturen vor der Gerste und dem Raps. Der Raps sei am empfindlichsten. Schneehöhen ab mindestens 5 cm würden Frostschäden bei Pflanzen vermeiden.
„In Südbayern liegt derzeit kaum Schnee. Die niedrigste Temperatur lag im Winter 2008/2009 bisher unter minus 15 Grad Celsius. Daher sind bei längerem Anhalten dieser Temperaturen noch Frostschäden möglich. In Nordbayern herrschten zwar noch niedrigere Temperaturen als im Süden, allerdings liegt dort meist eine Schneedecke. Deshalb dürften auch im Norden Bayerns bisher Frostschäden ausgeblieben sein“, erklärt Zellner.
„Wesentlich gefährlicher als strenger Dauerfrost sind Wechselfröste mit größeren Temperaturunterschieden beziehungsweise mit Frost und Plusgraden“, betont Zellner. Günstig dürften sich die Minusgrade allerdings auf Schädlinge im Ackerbau auswirken.
„Die Tierhalter haben mit der Kälte derzeit noch eher Probleme. Silagen und Tränkebecken oder Wasserleitungen frieren ein oder zu und die Stalltemperaturen sinken ab“, erklärt Zellner. Vor allem bei Jungvieh und Ferkeln müsse der Stall deshalb zusätzlich beheizt werden, was sich wiederum in steigenden Produktionskosten äußert. Außerdem sei es für die Bäuerinnen und die Bauern nicht angenehm, bei den frostigen Temperaturen im Freien oder im „Kaltstall“ zu arbeiten. (bbv)