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15.08.2022 | 10:24 | Rapsanbaufläche 
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UFOP rechnet mit erneuter Rapsanbauausweitung

Berlin - Kommt der Regen, werden die Landwirte in Deutschland den Rapsanbau erneut spürbar ausweiten. Davon geht die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) aus.

Rapsanbauausweitung
Genauere Flächenprognose aufgrund der Trockenheit noch nicht möglich - Specht: Landwirte haben noch das Dürrejahr 2018 im Kopf - Damals ging viel Raps mangels Niederschlag verloren. (c) proplanta
Schon zur diesjährigen Ernte war der Anbau von Winterraps ausgedehnt worden, nämlich um 7,9 % auf 1,075 Mio. ha. Eine genaue Flächenprognose ist laut Dr. Manuela Specht von der UFOP angesichts der aktuellen Trockenheit noch nicht möglich. Das Zeitfenster für die Winterrapsaussaat reiche bis zum 12. September, erklärte Specht am Freitag (12.8.) gegenüber AGRA EUROPE.

Die Landwirte hätten noch das Jahr 2018 im Kopf. In dem Dürrejahr hatten Specht zufolge viele landwirtschaftliche Betriebe den Winterraps in der Hoffnung auf Regen recht frühzeitig ausgesät. Die ersehnten Niederschläge seien aber ausgeblieben, und viel Raps sei verlorengegangen. In diesem Jahr können sich die Landwirte derzeit noch „zurücklehnen“, da der Anbau von Weizen nach Weizen zur Ernte 2023 möglich sei, so die UFOP-Expertin.

Da auch der Winterweizen ökonomisch stark sei, stelle der Stoppelweizen eine Option dar. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte am vorvergangenen Wochenende mitgeteilt, dass Deutschland zur Ernte 2023 sowohl die Stilllegungs- als auch die Fruchtwechselpflicht nicht anwenden werde.

Grundsätzlich Rückenwind für die neue Rapsaussaat ergibt sich laut UFOP aus den Rahmenbedingungen als Folge des Ukraine-Krieges. Die Ölfrucht sei - bezogen auf die Wirtschaftlichkeit - unter den Ackerbaukulturen gut aufgestellt. Zudem bestünden aufgrund der frühen Getreideernte keine zeitlichen Engpässe für eine optimale Saatbettbereitung und Aussaat.

Nie dagewesene Preisdynamik

Die Förderunion erinnerte daran, dass im Zuge des Schocks auf den Agrarmärkten durch den Überfall Russlands auf die Ukraine im Frühjahr eine nie dagewesene Dynamik auf den Rapsmärkten mit Höchstständen bei den Preisen zu beobachten gewesen sei. Obwohl 2022/23 mit einer komfortableren Versorgung als im gerade abgelaufenen Wirtschaftsjahr zu rechnen sei, dürften die Rapspreise nicht auf das niedrige Niveau der Vorjahre zurückfallen.

Für eine Aussaat der schwarzen Ölfrucht sprechen laut UFOP aber auch die 2022 erzielten Rapserträge. Trotz Hitzewellen im Juni und Juli und verbreiteter wochenlanger Dürre seien in weiten Teilen Deutschlands beachtlich große Rapsmengen eingefahren worden. Regional gab es nach Angaben der UFOP regelmäßig Berichte von 50 dt/ha und mehr, die mit sehr hohen Ölgehalten von zum Teil bis zu 48 % trocken von den Schlägen eingebracht worden seien.

Die in den Handelsverträgen vereinbarte Mehrölvergütung dürfte in Verbindung mit noch nicht verkauften Rapssaatmengen eine interessante Vermarktungsoption für mögliche Preisspitzen in den nächsten Wochen und Monaten darstellen sowie Liquidität für den Einkauf der Betriebsmittel für die nächste Ernte sicherstellen.

An der Matif in Paris wurde der Novemberkontrakt für Raps am vergangenen Freitag gegen 14:30 Uhr für knapp 659 Euro/t gehandelt, der Novemberkontrakt 2023 für 637,50 Euro/t. In der Spitze waren für diese Futures Mitte Mai 866 Euro/t beziehungsweise 746 Euro/t gezahlt worden.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 15.08.2022 11:48 Uhrzustimmen(20) widersprechen(8)
Wir haben derzeit bis in 2 Meter Tiefe einen knockentrockenen Boden.

Wenn es jetzt tatsächlich kurzzeitig mal einige Liter Wasser "spucken" sollte, geht das große Rapssäen nach Ihrer Meinung also ungebremst los!?

Wie entwickeln sich diese Pflänzchen sodann wohl aber, wenn die Wurzeln nicht in die Tiefe durchdringen können.

...Spinnen Sie ihre Rapserfolgskonzepte doch einfach mal fort, damit auch der unbedarfte, wenig sachkundige Leser hier informiert wird, wo unser "schwarzes Gold" in Hülle und Fülle zur kommenden Ernte 2023 herkommen soll.

Vielleicht bin ich auch fehlunterrichtet, so einige Kenner der Rapsszene berichten in diesem Jahr von wenig anschaulichen Schrumpelkörnern infolge verheerender Trockenheit.

Vielleicht mangelt es dem Unterfertigten persönlich aber auch nur am Fachwissen und es ist bis zu unserem Hof noch nicht durchgedrungen, dass gerade die heutige Rapspflanze eine trockenstresstolerante Ölpflanze ist!?
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