Darauf hat Prof. Ruth Fleuchaus vom Studiengang Weinmarketing und Management der Hochschule Heilbronn (HHN) beim diesjährigen Weinmarketingtag des Bildungscampus hingewiesen.
Laut Fleuchaus halten sich die Verbraucher, die während der Corona-Zeit noch in Ausgabelaune waren, mit der kontinuierlich steigenden Inflationsrate derzeit beim Kauf von
Lebensmitteln und auch von Wein deutlich zurück.
Der Weinabsatz in Deutschland sei im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 % zurückgegangen; im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit betrage das Minus immerhin 7 %. Zusätzlich hätten die Weinproduzenten mit sprunghaft gestiegenen Kosten für Energie, Verpackung und Logistik sowie kompletten Lieferausfällen bei Flaschen, Kapseln und anderer unverzichtbarer Hardware und Technik zu kämpfen, so die Branchenexpertin.
Das sei für die Weinbranche „eine bisher so noch nicht dagewesene Situation“. Fleuchaus zufolge ist damit der Druck, sich als Unternehmen zu verändern und der Zwang zu reagieren, aktuell größer als je zuvor. Veränderungen böten aber immer auch Chancen und trügen dazu bei, Potentiale zu heben. Es reiche auf Dauer aber nicht, sich erst unter Druck zu bewegen und nach neuen Lösungen zu suchen. Vielmehr sei nachhaltige Innovation eine Frage der Kultur und nicht des Krisenmanagements.