Dabei schätzte man das Getreideexportpotenzial 2011/12 auf 19 bis 20 Mio. t, während es für das laufende Wirtschaftsjahr nur mit 13,5 Mio. t beziffert wird. Die Ukraine könnte damit 8 bis 9 Mio. t Weizen sowie 5 bis 6 Mio. t Gerste und 4 Mio. t
Körnermais aus der Ernte 2011 an den internationalen Märkten anbieten.
Rabobank: Weizenmarkt bleibt trotz Schwarzmeerexporte angespannt Laut einer Analyse der niederländischen Rabobank werde der Weizenweltmarkt 2011/12 aber sehr angespannt bleiben, weil die Schwarzmeer-Exporteure Russland, Ukraine und Kasachstan auch trotz besserer Ernten als im Vorjahr die Produktionsausfälle in anderen wichtigen Weizenanbauregionen wie Europa und USA nicht ausgleichen könnten. Demnach würden die drei aus der kommenden Ernte zusammen 22 Mio. t Weizen auf den Weltmarkt bringen können, das seien zwar um 9 Mio. mehr als in der laufenden Saison, aber immer noch um 15 Mio. t weniger als der Höchstwert von 2008/09. Rabobank sieht damit in den wichtigen Weizenexportländern der Welt kommende Saison nur einen Bestandsaufbau auf eine Ratio von 16 % der Endbestände zu Verbrauch. Werte unter 20 % gelten dabei allgemein als preistreibend. Die hohen Preise scheinen damit weiter vorprogrammiert, "unterstützt von anhaltenden Wettersorgen und nur einer leichten Erholung der exportierbaren Überschüsse in der Schwarzmeerregion", so die Analyse von Rabobank.
Ukraine hebt Kontingentierung der Maisexporte auf - Exportsteuern sollen Quoten ablösen Weiters hat die ukrainische Regierung die Kontingentierung der Ausfuhren von Körnermais aufgehoben. Die ursprünglich bis Ende Dezember 2010 befristeten Quoten für Getreideausfuhren sind schon zweimal um jeweils drei Monate verlängert worden. Dabei wurde aber das Kontingent für Körnermais von 2 Mio. zuerst auf 3 Mio. und dann auf 5 Mio. t ausgeweitet. Nach einer endgültigen Ermittlung der Auswinterungsverluste und in Abhängigkeit vom Verlauf der Frühjahrsbestellung könnte die Regierung in der zweiten Maihälfte auch über eine vorzeitige Aufhebung der sonst bis Ende Juni 2011 geltenden Exportkontingente für Weizen und Gerste entscheiden. Diese belaufen sich auf 1 Mio. t beziehungsweise 200.000 t.
Generell will die Regierung in Kiew die bei der Vergabe als intransparent kritisierten Quoten durch Exportsteuern ersetzen. Das ukrainische Parlament stimmte am Gründonnerstag in erster von zwei notwendigen Lesungen einer entsprechenden Regierungsvorlage zu. Die Exportabgaben sollen demnach vorerst bis 01.01.2012 befristet sein und für Weizen 9 %, aber mindestens EUR 17,- pro t, für Gerste 14 % und mindestens EUR 23,- pro t sowie für Mais 12 %, mindestens aber EUR 20,- pro t, betragen.
Die in der Ukraine heuer erstmals angebotene staatliche Finanzierung der Frühjahrsbestellung mittels Termingeschäfte mit Getreide lässt übrigens zu wünschen übrig. Die dem nationalen Agrarfonds im Februar dafür bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von umgerechnet fast EUR 520 Mio. sind zwei Monate später lediglich zur Hälfte ausgeschöpft worden, monierte Ministerpräsident Nikolai Asarow. Laut dem Kiewer Regierungspressedienst hat Asarow seinen Landwirtschaftsminister Nikolai Prisjashnjuk für die nur schleppende Schließung entsprechender Verträge mit den Getreideproduzenten verantwortlich gemacht. (BMLFUW/AIZ)