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13.03.2015 | 15:40 | Schaderreger 

Umbruch der Rapsbestände genau analysieren

Schwerin - Ein überdurchschnittliches Auftreten der Schaderreger Rapserdfloh und Kohlfliege sowie das erstmalige Verbot der Neonikotinoiden Beize führte vielerorts zum starken Befall der Rapsbestände.

Rapsbestand Frühsommer
Um die Ausgangssituation besser einzuschätzen, sind Befallsbonituren im Frühjahr, Ermittlung der Bestandesdichte sowie Wurzelbonituren durchzuführen. (c) proplanta
Viele Landwirte sind derzeit unsicher, ob ein Umbruch der Flächen notwendig wird oder ein ausreichender Ertrag sichergestellt werden kann. Betriebsbefragungen zeigten, dass im Vergleich zu den Vorjahren bis zu drei Mal häufiger Insektizide ausgebracht werden musste. Trotzdem konnte mancherorts ein Umbruch im Herbst nicht verhindert werden.

Derzeit können jedoch noch keine seriösen allgemeinen Frühjahrsprognosen für die Gesamtfläche der Umbruchsflächen für das Bundesland erstellt werden. Wie stellt sich derzeit die Situation dar? Der milde Winter verschonte die geschädigten Bestände vor Starkfrösten. Unglücklicherweise ist diese Witterung auch vorteilhaft für die Entwicklung der Schaderregerpopulationen. Unklar ist, wie sich ein Frühjahrsfraß beider Schaderreger in stark geschwächten Beständen auswirkt.

Zusätzlich können die Fraßstellen als Eintrittspforten für pilzliche Schaderreger dienen und erhöhen somit das Risiko einer Verticillium- und Phomainfektion. Um die Ausgangssituation besser einzuschätzen, sind Befallsbonituren im Frühjahr, Ermittlung der Bestandesdichte sowie Wurzelbonituren durchzuführen. Zeigen sich jetzt vitale Pflanzen mit kräftigen Wurzeln und einer guten Standraumverteilung, kann auch mit einer Bestandesdichte von 10 Pfl/m² noch ein akzeptabler Ertrag erzielt werden. Präsentieren sich die Bestände allerdings nicht wie erwartet, sollte bei einer Umbruchentscheidung einiges bedacht werden.

Alle bereits getätigten Aufwendungen werden mit wenigen Ausnahmen (Düngermengen, die der nachfolgenden Kultur zugutekommen) als „untergegangene Kosten“ nicht berücksichtigt. Außerdem hat der Zeitpunkt des Umbruchs einen großen Einfluss auf verfügbare Anbaualternativen. Diese legen die Ertragshöhe fest, ab der ein Umbruch unwirtschaftlich ist. Beispielrechnungen können für alle in Frage kommenden Fruchtarten angepasst werden. Betriebliche Erfahrungen und Möglichkeiten sind dabei zu berücksichtigen.

Informationen zur aktuellen Situation und zu Versuchsergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern sowie den Kalkulator zur Umbruchentscheidung finden Sie auf der Homepage der Landesforschungsanstalt. Dort finden Sie auch einen Kalkulator für den Rapsumbruch. (mvnet)
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