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24.09.2019 | 00:49 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Unkrautbekämpfung in Wintergerste planen

Karlsruhe - Insbesondere auf schweren Böden steht in früh gesäter Wintergerste die Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes im Mittelpunkt. Dies gilt sowohl für die ackerbaulichen Maßnahmen, als auch für die Auswahl der Herbizide.

Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes
(c) proplanta
Bei der Wahl der Mittel ist sowohl auf die vorhanden Ungräser und Unkräuter, wie auf einen Wechsel der Wirkstoffklassen - auch in der Fruchtfolge - zu achten. Dabei helfen die Aufzeichnungen der Pflanzenschutzanwendungen der vergangenen Jahre.

Bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit ist die Kombination mit einem Bodenherbizid zu empfehlen. Für eine gute Wirkung der Bodenherbizide sind ein feinkrümeliges und abgesetztes Saatbeet und gleichmäßige sowie ausreichend tiefe Ablage des Saatkorns Voraussetzung.

Wenn die Bodenherbizide im Nachauflauf eingesetzt werden, muss die Anwendung möglichst frühzeitig - spätestens jedoch im 1-Blattstadium - erfolgen. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Pendimethalin (z.B. Activus SC, Malibu, Picona, Stomp Aqua, Trinity) und Prosulfocarb (Boxer, Jura) sind die Anwendungsbestimmungen zur Herabsetzung der Verflüchtigung und Abdrift zu beachten:

- NT145: Das Mittel ist mit einem Wasseraufwand von mindestens 300 Liter/ha auszubringen. Die Anwendung des Mittels muss mit einem Gerät der Abdriftminderungsklasse 90% auf der gesamten zu behandelnden Fläche erfolgen.

- NT146: Die Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung darf 7,5 km/h nicht überschreiten.

- NT170: Die Windgeschwindigkeit darf bei der Ausbringung des Mittels 3 m/s nicht überschreiten.

Achtung: Um diese Anwendungsbestimmungen einhalten zu können, sind Düsentypen erforderlich, die auch bei einem Spritzdruck von mindestens 1,5 bar die Abdriftminderungsklasse 90% erreichen, z.B. IDKT 120-03, ULD 04, ID-120-04 C, ID-120-04 POM und TTI 110-04 VP.

Bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Chlortoluron gelten folgende Auflagen:

Keine Anwendung auf drainierten Flächen, keine Anwendung auf leichten oder schweren, tonigen Böden sowie Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern. Um eine Abschwemmung der Wirkstoffe zu verhindern, muss auf Flächen mit Hangneigung ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen mit einer Mindestbreite von 20 Metern vorhanden sein! Nur wenn die Anwendung im Mulch- oder Direktsaatverfahren erfolgt, ist der Randstreifen nicht erforderlich. Zudem ist die Sorten-Verträglichkeit zu beachten.

Erstmals in dieser Saison stehen die neueren Mittel Battle Delta, Cleanshot, Jura und Saracen Delta im Pack mit Franzi (480 g/l Flufenacet) über den flächendeckenden Handel zur Verfügung. Gegen zweikeimblättrige Samenunkräuter kann Zypar auch auf drainierten Flächen zum Einsatz kommen. Das Mittel ist gut mit Gräserherbiziden mischbar und eignet sich insbesondere für späte Nachauflaufbehandlungen.

Tipp: Weitere Hinweise zur Wirkung der Herbizide sowie zu den Auflagen sind im „Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz“ 2019 in Tabelle 6 auf Seite 15, Tabelle 8 auf Seite 17, sowie in Tabelle 45 auf den Seiten 46 bis 49 nachzulesen.

(Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 19.09.2019)
ltz augustenberg
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