Besonders stark unter Trockenheit und Hitze haben demnach die Erträge der nordbayerischen Landwirte gelitten. «Selten waren die regionalen und lokalen Unterschiede bei der
Erntemenge und der Qualität so extrem», erklärte Hermann Greif, der Getreidepräsident des Verbands. «Es gab in diesem Jahr so gut wie keine flächendeckenden Niederschläge. Wenn es geregnet hat, dann meistens in Form von lokal eng abgegrenzten Gewittern.»
Der
Bauernverband stellt alljährlich nach einer
Umfrage unter seinen Mitgliedern eine
Erntebilanz auf. Beim Winterweizen waren die standortbedingten Unterschiede bei der Ernte laut Bauernverband besonders groß. Die Trockenheit führte demnach zu schneller Abreife, die Körner waren vielfach zu klein. Der Verband schätzte den durchschnittlichen Ertrag auf 72 Dezitonnen pro Hektar.
Verglichen mit den Zahlen des Statistischen Landesamts entspräche das der Menge des vergangenen Jahres, doch war die
Weizenernte schon 2021 mager ausgefallen. Die Dezitonne hat den früher üblichen Doppelzentner als Maßeinheit ersetzt, beides bezeichnet 100 Kilogramm.
Auch die Sommergerstenernte fällt mit geschätzt 53 Dezitonnen pro Hektar nicht besser aus als im vergangenen Jahr. Extreme Trockenheitsschäden meldete der Verband bei Mais und beim Grünland - letzteres bezeichnet die Ernte von Gras und Heu für Tierfutter.
Die Kartoffelbauern erwarten mengenmäßig ebenfalls keine gute Ernte - aber zumindest schmackhafte Knollen. «Die Erntemenge wird kleiner ausfallen und auch die Größe der Kartoffeln bleibt unter der Norm», berichtete Konrad Zollner, der Vorsitzende der
Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln. Der Stärkegehalt werde wegen des vielen Sonnenscheins aber hoch sein. «Den Verbraucher erwarten heuer gute Qualitätskartoffeln.» Im August werden die
Frühkartoffeln geerntet, die Saison läuft aber noch bis in den November.