Laut dem am Mittwoch (12.9.) veröffentlichten Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum internationalen Getreidemarkt ist mit einem Anstieg der betreffenden Menge im Vergleich zu 2017/18 um 1,5 Mio. t auf 19,5 Mio. t zu rechnen. Im August hatten die Washingtoner Experten die EU-Maisimporte 2018/19 noch bei 18,0 Mio. t gesehen.
Das Agrarressort begründete seine Prognose unter anderem mit dem voraussichtlich knappen Angebot an Futtergetreide in der Gemeinschaft im kommenden Wirtschaftsjahr, während die umfangreiche Tierproduktion weiterhin für eine kräftige Nachfrage sorgen dürfte. Außerdem wird Mais nach Einschätzung des USDA angesichts der wahrscheinlich üppigen Welternte weiterhin preislich wettbewerbsfähig gegenüber anderen Futtergetreidearten sein.
Ihre Prognose für das globale Maisaufkommen für 2018/19 hoben die Washingtoner Beamten um 7,95 Mio. t auf 1,069 Mrd. t an, nach 1,034 Mrd. t in der noch laufenden Saison. Vor allem die Voraussage für das eigene Land wurde nach oben korrigiert, und zwar um 6,11 Mio. t auf jetzt 376,62 Mio. t Mais.
Als Folge der voraussichtlich überaus kräftigen Nachfrage der Europäischen Union am Weltmarkt dürften auch die globalen Maisimporte einen Rekord erreichen. Das US-Landwirtschaftsministerium sieht die betreffende Menge für 2018/19 nun bei 157,75 Mio. t; im Vorjahresvergleich wäre das ein Plus von 8,07 Mio. t oder 5,4 %.
Der größeren Weltmaisproduktion 2018/19 wird nach der USDA-Prognose auch eine steigende Nachfrage gegenüberstehen. Der globale Maisverbrauch soll sich im Vergleich zu 2017/18 um 38,8 Mio. t oder 3,6 % auf 1,106 Mrd. t erhöhen. Dabei wird der Bedarf in China wohl um 10,0 Mio. t auf 251,0 Mio. t zunehmen, in der EU um 6 Mio. t auf 82,5 Mio. t und in den USA um 4,5 Mio. t auf 322,2 Mio. t.
Defizit prognostiziert
Nach den derzeitigen Schätzungen und Vorhersagen des USDA für 2018/19 würde sich das für 2017/18 geschätzte weltweite Produktionsdefizit bei Mais von insgesamt 33,7 Mio. t im kommenden Vermarktungsjahr auf 37,1 Mio. t erhöhen. Deshalb sollen die globalen Maisbestände unter dem Strich bis Ende 2018/19 um diese Menge auf 157,0 Mio. t sinken. Dieser Bestand würde - bezogen auf den prognostizierten Verbrauch von 1,106 Mrd. t - für 52 Tage reichen. Damit würde die Versorgung knapper ausfallen als in der noch bis Ende September laufenden Kampagne, für die sich eine Vergleichskennzahl von 66 Tagen errechnet. Der Durchschnitt der Jahre 2014/15 bis 2017/18 beläuft sich auf 75 Tage.
Die internationalen Warenterminbörsen für Mais reagierten auf die neuen Daten des USDA mit deutlichen Kurseinbußen. In Chicago kostete der meistgehandelte
Future auf Mais mit Fälligkeit im Dezember 2018 am vergangenen Freitag (14.9.) gegen 11.40 Uhr 3,51 $/bu (119 Euro/t); das waren 4,1 % weniger als der Eröffnungskurs vom Vortag, also vor der Veröffentlichung des USDA-Berichts. Gleichzeitig rutschte der Maiskontrakt zur Lieferung im November 2018 an der Pariser Terminbörse Matif um 5,50 Euro/t oder 3,0 % auf 175,25 Euro/t.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8642 Euro