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29.10.2017 | 13:11 | Düngeverordnung 
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Verschiebung der Düngesperrfrist auf Antrag möglich

Oldenburg - Die am 1. November beginnende Sperrfrist für die Ausbringung von Düngemitteln mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff auf Grünland kann auf Antrag verschoben werden. Darauf hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hingewiesen.

Düngesperrfrist 1. November
(c) proplanta
Sie beruft sich auf einen entsprechenden Absatz der Düngeverordnung, wonach eine Verschiebung um bis zu vier Wochen möglich ist. Jedoch dürfe die Sperrfrist von drei Monaten in ihrer Dauer nicht verkürzt, sondern nur zeitlich versetzt werden. Betriebe, die beispielweise eine Verschiebung um zwei Wochen beantragten, dürften dann in der Zeit vom 15. November 2017 bis zum 15. Februar 2018 keine Düngemittel mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff auf Grünland ausbringen.

Grund für die Ausnahme sind laut Kammer die zum Teil erheblichen Regenniederschlagsmengen in den Monaten August, September und teilweise im Oktober. Sie hätten viele Bauern dazu gezwungen, den vierten oder fünften Grünlandschnitt deutlich nach hinten zu verschieben. Zusätzlich seien die Böden aufgrund der hohen Niederschläge nahezu unbefahrbar gewesen. Viele Betriebe hätten daher die Ausbringungsplanung für angefallene Wirtschaftsdünger nicht umsetzen können.

Nach der neuen Düngeverordnung vom 2. Juni 2017 dürfen Düngemittel mit wesentlichem Gehalt an Stickstoff in der Zeit vom 1. November bis zum 31. Januar des Folgejahres auf Grünland nicht ausgebracht werden. Die Düngebehörde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, als nach Landesrecht zuständige Stelle, genehmigt die Verschiebung der Sperrfrist auf Einzelantrag. Formulare stehen auf der Homepage der Kammer zum Downloaden bereit.
AgE
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agricola pro agricolas schrieb am 01.11.2017 09:45 Uhrzustimmen(11) widersprechen(9)
Schade im eigentlichen, dass man unsere Biogasproduktion auf den Maisanbau reduziert, obgleich es zuhauf Alternativen gäbe. Da letztere jedoch nicht der C4-Pflanzengattung angehören, sind diese leider dato weit weniger effizient gegenüber dem Mais, dem man hervorragende Ertragseigenschaften hinsichtlich der Gasausbeute bescheinigen muss.

Schon vielfach forderte ich, dass man endlich unser Grünland von einer ausschließlichen Fleisch- und Milchproduktion entkoppeln sollte. WARUM erforscht man dahingehend nicht anderweitig zur Verfügung stehende Wertschöpfungspotentiale!?

Aktuell werden anteilige 15% innerhalb der gesamten Energieproduktion der BRD den erneuerbaren Energien zugeordnet. Erbärmliche(!!!) 15%, man lasse sich das auf der Zunge zergehen angesichts der vielschichtigen Herausforderungen, die es schleunigst energiepolitisch zu managen gilt.

Wie giftig, werter Gast, ist Nitrat denn nun eigentlich wirklich? Wie viele Blausüchtige wurden bei unseren Medizinern tatsächlich schon vorstellig!? - Ich erkenne in dieser Thematik eine inzwischen intellektuell versandete Diskussion; gerade viele Experten wandeln da äußerst selbstherrlich augenscheinlich auf bloßem Treibsand.

Als aktiver Ackerbauer beschäftige ich mich schon sehr lange mit der Energie vom Acker. Warum müssen wir derzeit um die 100 l/ha an sehr endlichen fossilen Ressourcen blindwütig Jahr um Jahr verfeuern, obgleich die Bauern selbst durchaus imstande wären, alternative Treibstoffe VOM Acker FÜR den Acker zu produzieren!? Beim gegenwärtigen Rapsertragsniveau entspräche das 1.500 l pro Hektar -> also mit nur 1 Hektar Raps ließen sich in einem direkten, extrem kurzen und somit äußerst nachhaltigen Wertschöpfungskreislauf -und das ist wohl der maßgebliche Pferdefuß(!)- hernach 15-20 Hektare bewirtschaften, wobei der Presskuchen (60% Restmasse) als vorzügliches gentechnikfreies europäisches Eiweißfuttermittel nach wie vor für den Futtertrog zur Verfügung stünde.

Wir haben heuer eine insbesondere qualitativ schlechte Ernte eingefahren. Unsere aufnehmenden Hände und auch die verarbeitende Agrarindustrie scheut sich unter moralischen Gesichtspunkten jedoch nicht, dieses Risiko ganzheitlich auf den Schultern der Bauern zu belassen. Ganz im Gegenteil, es wird selbigen noch wenig verschleiert gehörig das Fell über die Ohren gezogen. Unter diesen miserablen Markterlösen, die man uns allenfalls zubilligt, müssen sich die Bauern OHNE JEDWEDE GEGENWEHR mucksmäuschenstill in ihr eigenes Schicksal ergeben, während alle anderen die Allgewalt der Klimaveränderungen zumindest weitgehend als betriebswirtschaftlich wenig bedrohliches Wölkchen unbemerkt an sich vorbeiziehen lassen möchten!? - So funktioniert es dauerhaft halt eben mal NICHT!!!!

Man bewilligt mittlerweile selbst in den heiligen Discounterhallen abrufbar das einstige Abfallprodukt „SÄGEMEHL“ nach einfachstem Pressvorgang zu einem Preis von 250-300 €/t. Die diesjährigen Getreidequalitäten werden vom Handel und der verarbeitenden Industrie pikiert über hochnäsige Abwehrpreise (110-130 €/t) abgewertet. - Das, werter Gast, widerspiegelt ein mittlerweile in weiten Bereichen erheblich pervertiertes, allseits abpressendes Agrarsystem IN NUR EINE RICHTUNG!!!
Reklamiert nicht sogar der BUND, dass dato zu viel Brennholz verbraucht wird? - Warum wird unter vorstehenden Gegebenheiten noch immer die Getreideverbrennung gesetzlich verboten!?

Agrarminister Schmidt hat anlässlich der heutigen Jamaika-Sondierungen richtig erkannt, dass die Landwirtschaft keinem reinen Selbstzweck untersteht. Genau aber SO wird die Urproduktion gesellschaftspolitisch ganz selbstverständlich abqualifiziert und demgemäß auch gewertschätzt.

Selbst die Diskussion mit Ihnen, werter Gast, macht DAS mehr als überdeutlich.

Es kann jedoch keine weitreichende ÖKOLOGIE geben OHNE die unverzichtbare ÖKONOMIE auf unseren Höfen. - PUNKT!!!!!
Ohne alternatives Wertschöpfungspotential werden künftig mittel- bis langfristig keine Bauernfamilienhöfe betriebswirtschaftlich überlebensfähig sein. Somit nimmt das brutale Familienhöfesterben innerhalb unserer ländlichen Räume auch weiterhin einen rasanten Verlauf. - WER WILL DAS!?
Gast schrieb am 31.10.2017 18:42 Uhrzustimmen(16) widersprechen(15)
Sehr geehrter agricola pro agricolas

In einer gesunden Kreislaufwirtschaft wieder dem Boden zurückgegeben werden.............Ganz so gesund ist der Kreislauf leider nicht, weil am ende Schädliche Stoffe übrig bleiben. Nitrat zum Beispiel das sich irgendwann im Trinkwasser wiederfindet. Mais als Starkzehrer kommt nicht ohne Mineralischen N Dünger aus. Bei dessen Umbau im Boden entsteht Lachgas was als klimaschädlich gilt. Bei Havarien entweichentes Methan wird ebenfalls als extrem klimaschädlich eingestuft. Dann sind da noch die Nachteile beim Maisanbau z.B. Bodenerosion, überflutete Orte bei Starkregen, rückgang der Artenvielfalt und so weiter.
Also ganz so Umweltfreundlich ist Biogas dann wohl doch nicht.

Ich verstehe aber jetzt nicht so ganz was eine Kuh auf der Weide mit der Düngeverordnung zu tun hat? Entweder sind Sie an die Grenzen der Argumentation gestoßen, oder ich bin nicht auf den neuesten stand der Dinge. Na egal. Obwohl wundern würde mich in diesen Land nichts.

Luther und seine Thesen lassen wir mal beiseite, die tun hier nichts zur Sache.

Die Sache mit dem CO2. Wer mag wohl vor 800000 Jahren daran schuld gewesen sein??? Der Mensch wohl eher nicht. Noch vor kurzen wurde frohlockt das in Deutschland 7,3 Mio t CO2 durch Biokraftstoffe eingespart wurden, und trotzdem den höchsten CO2 Gehalt seit 800000 Jahren. Wie kann das sein? Ist mal jemand auf die Idee gekommen das es auch andere Ursachen geben könnte??? Nur welche, eine Antwort auf diese Frage habe ich allerdings leider auch nicht.

In einen punkt muss ich Ihnen aber Widersprechen. Auch wenn der Meeresspiegel um zwanzig Meter ansteigt wird dies das Nitratproblem nicht lösen. Selbst wenn Niedersachsen im Meer versinken sollte, ich hoffe doch sehr Sie haben nicht vor den Fluten zu trotzen, wird die Menschheit sauberes Trinkwasser brauchen.

Unumstritten brauchen wir andere Formen der Energieerzeugung als wir sie heute kennen. Erneuerbare Energie ist da ein guter Anfang. Tatsache ist aber auch das ohne Speichermöglichkeiten Erneuerbare Energie absolut nutzlos ist und das Biogas und Biokraftstoffe die Umwelt eher belasten stat zu entlasten.
agricola pro agricolas schrieb am 31.10.2017 09:50 Uhrzustimmen(10) widersprechen(11)
Werter Gast, Biogasbetriebe „ernten“ ausschließlich CH4 (Methan). Der verbleibende Rest sollte hernach in einer gesunden Kreislaufwirtschaft wieder dem Boden zurückgegeben werden. DAS entspricht der allseits eingeforderten NACHHALTIGKEIT!

Was im übrigen möchten Sie unseren Mutterkuhhaltern u.a. verordnet wissen, die sich in einer ganzjährigen Weidehaltung versuchen, einer wünschenswert artgerechten Form der Tierhaltung im übrigen - mehr Tierwohl geht kaum!? Wie sollte im Sinne einer 3-monatigen Düngesperrfrist da eine Direktive ausgestaltet sein; ggf. per Formblatt über eine Fristverschiebung die Handhabung der Verstoffwechselungsendprodukte behördlicherseits nachjustiert werden!?

Allein aus solchen Sachverhalten kann man geistig sehr schnell durchdringen, dass eine unbestrittene Komplexität in der Thematik, die Administration unserer „klimatisierten Höhlenbewohner“ mit den obligaten Weichenstellungen seitens unserer Natur in Einklang bringen zu wollen, auch sehr schnell an absolute natürliche, von Gott gegebene Grenzen stoßen können.

So, wie heute auf den Tag genau nicht absehbar war, welchen Reformbewegungen die an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagenen 95 Thesen einläuteten, so verkennen selbst viele große Geister derzeit, dass wir uns dato bereits inmitten einer gigantischen Zeitenwende befinden. - Die neue DüVo wird allerdings als ein NICHTS in unsere Annalen eingehen!!!

Alarmierend ist aktuell allerdings die Meldung, die einem sogar das Blut in den Adern gerinnen lassen müsste, dass seit vermutet 800.000 Jahren der CO2-Gehalt in unserer Erdatmosphäre den jemals höchsten Stand erreichte!!!!! - DAS wird allerdings erhebliche Spuren hinterlassen. Sollte unser Meeresspiegel um bis zu 20 Meter ansteigen, was erdgeschichtlich durchaus schon nachweisbar ist, dann dürfte unsere Nitratproblematik, insbesondere auch in Niedersachsen, sehr schnell der Vergangenheit angehören. Solche gedanklichen Szenarien übersteigen jedoch ganz sicher so manches kleingeistige Vorstellungsvermögen!?

Es grüßt herzlich ein konventioneller Bauer OHNE Biogaseinkommen.
Gast schrieb am 30.10.2017 20:05 Uhrzustimmen(13) widersprechen(10)
Das ist wieder ein Beweis wiesehr die Politik der Biogas Lobby hörig ist. Gesetze werden so ausgelegt das der Betrieb von Biogasanlagen uneingeschränkt möglich ist. In Deutschland zählt eben nur der Profit, Umweltschutz und der Schutz des Grundwassers sind Nebensache.
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