Es gilt zu beachten, dass kein Pflanzenschutzmittel die Leistung der natürlichen Gegenspieler ersetzen kann. Daher sollten
Insektizide nur streng nach dem Schadschwellenprinzip und unter strikter Einhaltung von Anwendungshinweisen eingesetzt werden.
Braunweiße Kugelspinne, parasitoide Schlupfwespen, Kupferiger Schulterläufer und Moos-Schnellräuber haben gemeinsam, dass sie sich von Rapsschädlingen wie Kleine
Kohlfliege,
Rapsglanzkäfer und Kohlschotenmücke ernähren. Wenn solche natürlichen Gegenspieler im Feld auf hohem Niveau auftreten, können sie in erheblichem Umfang
Schädlinge im
Rapsanbau reduzieren.
Demnach wurden in Versuchen des Julius Kühn-Institutes (
JKI) Braunschweig in einem von der
UFOP geförderten Projektvorhaben Larvenverluste beim Rapsglanzkäfer durch Parasitierung bis zu 95 % festgestellt. Eine hohe Aktivität der Nützlinge tritt besonders von Mai bis Juni auf.
Allerdings können sich
Pflanzenschutzmaßnahmen im Rapsanbau langfristig auch negativ auf die Vielzahl der natürlichen Gegenspieler auswirken und damit indirekt zur
Vermehrung der Schädlingspopulationen führen. Insektizidspritzungen sollten daher nur nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes für den jeweiligen Schädling und unter Einhaltung folgender Vorgaben erfolgen:
- Keine prophylaktischen Zumischungen bei Fungizidanwendungen vornehmen;
- Volle Produktaufwandmenge mit ausreichend Wasser applizieren;
- Wirkstoffwechsel zur Resistenzvermeidung einplanen;
-
Bienenschutz konsequent beachten;
- Spritzfenster zur Beurteilung des Behandlungserfolges anlegen.
Das JKI-Poster „UNTERSCHÄTZT: Die natürlichen Gegenspieler der Rapsschädlinge“ informiert unter www.ufop.de über die Schädlingsreduzierung und gibt Empfehlungen für Rapserzeuger.