Vor allem die
Ackerbohne gewinnt in vielen betrieblichen Fruchtfolgen wieder einen höheren Stellenwert, trägt sie doch nachweislich zur Verbesserung von Bodenstruktur und Stickstofffixierung bei. Zudem besitzt sie einen ausgezeichneten Vorfruchtwert für das nachfolgende Getreide.
Auch helfen Ackerbohnen in der
Fruchtfolge, um Ungräser einzudämmen. Sie sind die ideale Frucht, um den restriktiveren Düngeauflagen oder dem Verbraucherwunsch nach gentechnikfreier Fütterung entgegenzukommen.
Bei den aktuellen Landessortenversuchen überzeugten vor allem Ackerbohnen-Sorten aus dem Vertrieb der Saaten-Union. Trumpet beispielsweise, eine tanninhaltige Sommerackerbohne, erwies sich zweijährig als ertragsstärkste Sorte in Schleswig-Holstein (107,5 relativ) sowie in weiteren norddeutschen Anbaugebieten. Beim praktischen Anbau überzeugt die Sorte aufgrund ihrer kurzen bis mittleren Pflanzenlänge zudem durch eine gute Standfestigkeit und lässt sich sehr gut dreschen.
Ebenfalls gute Ertragsergebnisse brachte Tiffany, deren Ertragsleistung durch die norddeutschen
Landessortenversuche erneut bestätigt wurde. Tiffany ist eine vicin- und convicinarme Sorte. Diese antinutritive Inhaltsstoffgruppe hat unter anderem Bedeutung für den Einsatz der Ackerbohne in der Geflügel- und Fischfütterung.
Auch die neue Sorte Macho, die im ersten Jahr in den LSV-Ergebnissen überprüft wird, zeigte sich in Schleswig-Holstein gleich als Ertragssieger (112 relativer Ertrag).
Fanfare, die bewährte Sorte, die in den fünfjährigen LSV-Ergebnissen ihre Ertragsstärke unter Beweis gestellt hat (2019 Schleswig-Holstein 106 relativ, fünfjährig 103 relativ), liefert neben einem hohen Korn- und Proteinertrag vor allem eine gute Standfestigkeit.
Mit den Sortenergebnissen werden die züchterischen Leistungen bei der Ackerbohne unterstrichen. Bei der
Saaten-Union widmet sich insbesondere die Norddeutsche
Pflanzenzucht der Weiterentwicklung der Ackerbohne, bei der deutlich wird, dass die Ertragsleistung über die vergangenen Jahre deutlich verbessert wurde. Außerdem sind die Standfestigkeit und damit die Beerntbarkeit verbessert worden, sodass der weiteren Integration der Ackerbohne in modernen Fruchtfolgen kaum noch etwas entgegensteht.