Auf der Insel befindet sich das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands. Das 3.000 Quadratmeter große Areal liegt am 55. Breitengrad rund 300 Meter von den Nordseewellen entfernt und gilt als einer der flachsten Weinberge Deutschlands.
Im Jahr 2009 hatte der Rheingauer
Winzer Christian Ress dort 1.625 Rebstöcke gepflanzt. Eigentlich konzentriert sich der Weinbau mehr als 550 Kilometer südlich auf die klimatisch gemäßigteren Zonen zwischen dem 40. und 50. Breitengrad.
Das sonnige Wetter der vergangenen Wochen habe dem Wein auf Sylt gut getan, sagte Ress. Der Jahrgang 2016 werde ein guter
Riesling mit einem Mostgewicht von etwa 90 Oechsle, kündigte der Winzer an. Er erwartet, rund 1.100 Flaschen abfüllen zu können. Viele der Helfer auf Sylt sind Rebstock-Pächter.
Damit der Sylter Wein sich schleswig-holsteinischer Landwein nennen darf, muss er dort auch gekeltert werden. Die Herkunftsbezeichnung «Sylt» auf dem Etikett ist gesetzlich aber nicht zulässig.
Eine genaue Herkunftsbezeichnung ist ausschließlich Weinen vorbehalten, die in einem der 13 deutschen Qualitätsweinanbaugebiete erzeugt wurden. Sylt gehört keinem dieser Gebiete an, sagte Ress.