Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

16.12.2009 | 02:44 | Pestizide 

Vogelküken und Pflanzenschutzmittel: ab 2010 neue Risikoprognosen

Wädenswil - Anfang 2010 erscheint eine revidierte europäische Richtlinie zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln für Vögel.

Feldlerchen-Küken
Diese Feldlerchen-Küken warten darauf, von ihren Eltern mit gesunder Nahrung gefüttert zu werden (c) Schweizer Vogelschutz SVS / BirdLife Schweiz, Zürich
Die Schweiz wird in den nächsten Monaten die neue Richtlinie prüfen. Gezielt sollen diejenigen Aspekte übernommen werden, die dazu beitragen, die eigenen Prognosemodelle zu optimieren und die Pflanzenschutzmittelprüfung weiter zu präzisieren. Ein Aspekt wird bereits heute als sehr relevant betrachtet: Neu sollen Prognosen für die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf Vogelküken möglich sein. So können nicht nur erwachsene Vögel, sondern auch die empfindlicheren Jungvögel besser geschützt werden.

Kommen Vögel mit Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft in Kontakt? Wenn ja, welche Auswirkungen sind zu erwarten? Entsprechende Risikoanalysen macht die Gruppe Ökotoxikologie der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, bevor neue Pflanzenschutzmittel vom Bund bewilligt werden. Zurzeit geschieht dies aufgrund einer europäischen Richtlinie aus dem Jahr 2002. Um gewisse Lücken in dieser Richtlinie zu schliessen, kommt Anfang 2010 eine stark revidierte Fassung auf den Tisch.

Küken haben keine Wahl



Eine positive Änderung in der revidierten Richtlinie ist beispielsweise ein neues Beurteilungsszenario für frisch geschlüpfte Vogelküken. Genau bei diesem Thema steckte bisher der Wurm drin: Wenn nämlich die verfütterten Insekten und Würmer Pflanzenschutzmittelrückstände haben, ist das Gesundheitsrisiko für Küken grösser als für erwachsene Vögel. Denn: Küken sind kleiner und empfindlicher als ihre Eltern. Zudem können Küken ihr Futter nicht selber wählen - sie müssen schlucken, was ihnen herbeigeschafft wird.

Nach der Publikation der neuen Richtlinie werden sich alle EU-Mitgliedstaaten mit der Umsetzung auseinandersetzen, zudem auch die Schweiz. Trotz der neuen Richtlinie wird eine Restunsicherheit bleiben, denn weder das Verhalten der Vögel noch das Verhalten der Pflanzenschutzmittel in der Umwelt lassen sich restlos kontrollieren und bis ins letzte Detail erfassen. Das Ziel ist dennoch eine möglichst realitätsnahe, wissenschaftlich fundierte und europaweit harmonisierte Risikobewertung für einen noch besseren Vogelschutz. (ACW)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

 Mechanische Unkrautbekämpfung in Mais

 Pflanzenschutzmittel: Zulassungsverlängerung Fungizid Infinito

 Wachstumsregler in Wintergerste so bald wie möglich

 Entwicklung von Mais sehr zögerlich

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken