In diesem Jahr sei das Temperaturniveau bisher ungewöhnlich niedrig gewesen - allerdings sei der nächtliche Frost, der die Blüten hätte zerstören können, ausgeblieben, sagte Hans Schilling, Fachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim: «Wir sind ohne größere
Frostschäden durchgekommen.»
Wegen der niedrigen Temperaturen im April und im Mai habe die Blüte der Kirschbäume zwei bis drei Wochen später als sonst üblich begonnen, auch die Fruchtentwicklung habe sich entsprechend verzögert. Ein weiteres Problem bei dem ungemütlichen Frühlingswetter: Die Bestäuber der Pflanzen, wie etwa
Bienen, seien seltener unterwegs gewesen. Jetzt sei es wichtig, dass die Temperaturen in die Höhe gehen, sagte Schilling weiter. In drei bis vier Wochen könnten dann die ersten Kirschen geerntet werden.
Die Fränkische Schweiz gilt als eines der größten zusammenhängenden Kirschanbaugebiete in Europa mit mehr als 250.000 Kirschbäumen auf 2.500 Hektar. Die
Erntemenge schwankt wegen der Witterungseinflüsse von Jahr zu Jahr extrem: In schlechten Jahren kommen die
Obstbauern gerade einmal auf 1.000 Tonnen Süßkirschen, in guten Jahren sind es bis zu 8.000 Tonnen.