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23.04.2014 | 07:17 | Frühjahrstrockenheit 

Wassermangel macht Bauern zu schaffen

Mainz / Dresden - Bange Blicke haben in den vergangenen Tagen nicht nur die Landwirte auf den Wetterbericht gerichtet. Denn die anhaltende Trockenheit könnte die Ernte beschädigen. Förster sehen derzeit noch keine direkte Gefahr, sind aber besorgt. Hoffnung machen die Meteorologen.

Trockenheit
(c) proplanta
Die Felder sind staubtrocken und in den Wäldern sehnen sich die Bäume nach Wasser: Der ausbleibende Regen macht der Natur zu schaffen. Während die Winzer sich weniger Sorgen machen, drohen die Felder mit Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben sowie Spargel und Erdbeeren auszutrocknen. Einige Landwirte helfen bereits nach, indem sie ihre Äcker künstlich beregnen, wie eine Sprecherin des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd am Dienstag sagte.

Ein Platzregen könne Nachteile haben für die ausgetrockneten Anbauflächen und sogar Schaden anrichten. Ein «schöner, langanhaltender Landregen» sei jetzt dringend nötig. Dagegen haben die Weinreben lange Wurzeln und bekommen derzeit noch aus der Tiefe genügend Feuchtigkeit.

Der Wald in Rheinland-Pfalz kann die extreme Trockenheit ebenso weitgehend mildern. Es bestehe derzeit keine akute Waldbrandgefahr, sagte Jochen Raschdorf vom Forstamt Soonwald. Hielte die Trockenheit aber weiter an, könnten die jungen Pflänzchen absterben. Sie seien gerade gesetzt worden und bräuchten ausreichend Wasser, sagte Raschdorf, der auch dem Landesverband des Bundes Deutscher Forstleute vorsteht.

Dem SWR sagte Revierförsterin Silke Weyer aus Lahnstein, wenn es vier Wochen lang so trocken bleibe, könnten die Bäume auch tiefer im Boden kein Wasser mehr finden. Dann werde man erste Reaktionen auf den Trockenstress sehen. Die Blätter würden sich verfärben und die Bäume Laub abwerfen. Für das Wachstum der Bäume sei eine Trockenperiode wie die derzeitige nicht lebensbedrohlich, schränke aber das Wachstum ein Stück weit ein.

Der Rhein hat derzeit Niedrigwasser. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest spricht jedoch nicht von einem historischen Tief wie 2011, sondern von einem moderaten Niedrigwasserstand ähnlich dem vom Frühjahr 2013 und 2012. Die Schifffahrt auf dem Rhein ist noch nicht eingeschränkt.

Die Meteorologen machen unterdessen Hoffnung: Nach vereinzelten Schauern am Dienstag soll es auch in den kommenden Tagen regnen. Schauer und Gewitter seien auch am Donnerstag zu erwarten, hieß es beim Deutschen Wetterdienst. «Dabei ist örtlich auch Starkregen möglich.»

Trockenheit auch in Sachsen



Auch Sachsens Landwirten macht nach Expertenangaben zunehmend die Trockenheit auf den Feldern zu schaffen. «Es gibt ein Defizit. Es fehlen 80 bis 100 Liter Niederschläge pro Quadratmeter», sagte der Pflanzenbauexperte beim Landesbauernverband, Andreas Jahnel.

Bei der bisher günstigen Witterung im Frühjahr habe die Aussaat vielerorts zwei bis drei Wochen früher begonnen. «Die Bestandsentwicklung ist jetzt in vollem Gange. Das, was bisher an Niederschlägen gefallen ist, reicht nicht», sagte Jahnel. In Sachsen werden hauptsächlich Weizen, Raps, Gerste, Roggen und Mais angebaut. (dpa)
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