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23.10.2016 | 07:02 | Weinlese 2016 

Weinernte in Mittelrhein legt stark zu

Bodenheim - Die deutschen Winzer holen in diesem Jahr mehr Trauben aus ihren Weinbergen als noch zum Erntebeginn erwartet.

Weinlese 2016
Viele deutsche Winzer waren vor dem Beginn der Weinlese 2016 nicht optimistisch. Doch die Trauben legten in den letzten Wochen noch einmal richtig zu. Nun landet mehr in Fässern und Tanks als gedacht. (c) proplanta
Die neuen Schätzungen gingen für Deutschland von einem Ertrag von neun Millionen Hektolitern aus, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit Sitz in Bodenheim (Rheinland-Pfalz) mit.

Das sei ein durchschnittlicher Wert. Sowohl das DWI als auch die Weinbauverbände waren zunächst von leicht unterdurchschnittlichen Erträgen ausgegangen.

Allerdings seien die Ernten regional und sogar lokal sehr unterschiedlich ausgefallen, erklärte das DWI, das sich auf eine Erhebung des Deutschen Weinbauverbandes stützt, weiter. Abhängig sei der Ertrag vor allem davon, wie viel es im Frühsommer regnete und hagelte. Die feuchte Witterung führte dazu, dass sich unter anderem der Falsche Mehltau stark ausbreitete. Die Winzer mussten viel spritzen und ausschneiden, um ihre Ernten zu retten.

In Rheinland-Pfalz sticht 2016 das Anbaugebiet Mittelrhein hervor. Dort wird 17 Prozent mehr Ertrag erwartet als im Fünf-Jahres-Mittel. Die Pfalz hingegen liegt genau im Durchschnitt. In Rheinhessen wird mit 4 Prozent weniger gerechnet, an der Ahr mit 3 Prozent weniger. Schlechter sieht es an der Mosel und an der Nahe aus: Dort liegt die Ernteschätzung bei 7 beziehungsweise 9 Prozent weniger.

In Baden und in Württemberg sieht es gut aus, dort erwarten die Experten 6 beziehungsweise 3 Prozent mehr Wein. In Franken wird sogar mit 12 Prozent über dem Durchschnitt gerechnet. Besonders auffällig sind die Werte für Ostdeutschland, also die Anbaugebiete Sachsen und Saale-Unstrut: 55 beziehungsweise 23 Prozent mehr als sonst sollen dort in den Fässern und Tanks landen.

Mit der diesjährigen Qualität ist das DWI sehr zufrieden. Die Trauben seien gut ausgereift und sehr gesund - das verspreche «fruchtbetonte Weißweine und farbkräftige Rotweine». Die Lese ist nun fast vorbei, derzeit werden noch spätreife Sorten wie Riesling und Spätburgunder hereingeholt. Einige Betriebe lassen auch ein paar Rebzeilen hängen in der Hoffnung, sie als Eiswein ernten zu können.

In anderen Teilen Europas hat die extreme Witterung zu erheblichen Ertragsverlusten geführt. Die EU-Kommission geht laut DWI von einer Erntemenge von rund 166 Millionen Hektolitern aus. Das wäre ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt. Vor allem Zypern, Kroatien und Österreich verzeichneten Einbußen. In Rumänien und Ungarn wurde dagegen mehr geerntet.
dpa
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